Mobile "Blitzer" bremsen Raser

Sulzbach · Auch im vergangenen Jahr waren überhöhte Geschwindigkeit, Fahren unter Alkoholeinfluss und die Missachtung der Vorfahrt die häufigsten Unfallursachen im Bereich der Polizeiinspektion (PI) Sulzbach.

Sulzbach. Bei der Vorstellung des "Verkehrsunfalllagebildes 2011" betonte Polizeihauptkommissar (PHK) Erwin Mohns, stellvertretender Leiter der Inspektion in Sulzbach, dass sich im Vergleich zu 2010 wenig geändert hat. So wurden im vorigen Jahr 1545 Unfälle erfasst, während es 2010 genau 1560 waren - also ein Minus von einem Prozent. Bei genauerem Hinsehen fällt allerdings auf, dass die Zahl der Unfälle mit Personenschaden um 11,4 Prozent stieg, nämlich von 184 in 2010 auf 205 im vorigen Jahr. Mohns gab in diesem Zusammenhang aber zu bedenken, dass es bei einem "Massenunfall auf der Autobahn (und die gehöre nunmal auch zum Bereich der Sulzbacher Inspektion) schnell einen signifikanten Anstieg der Verletztenzahlen geben kann. Bei den Unfällen mit Personenschaden weist die Statistik ein deutliches Plus (43,5 Prozent) bei der Zahl der Schwerverletzten auf - von 23 auf 33. Aber auch hier kann Mohns aufklären: Als "schwer verletzt" gilt im polizeilichen Sinne, wer ins Krankenhaus eingeliefert wird - und sei es lediglich mit einer gebrochenen Zehe.Positives gab es aber auch bei der Vorstellung der Zahlen: Mit 430 im vergangenen Jahr wurde im Vergleich zu 2010, als 463 gezählt wurden, weniger Unfallfluchten erfasst. Und von diesen 430 konnten die Beamten 124 aufklären.

Im Übrigen konnte die Polizei im Sulzbach- und Fischbachtal nach Angaben von Mohns keine unmittelbaren Unfallschwerpunkte eingrenzen. Für einzelne Straßen, wie zum Beispiel den Fischbacher Weg in Sulzbach, werde man allerdings in den kommenden Wochen mittels neuester Technik eigene Geschwindigkeitsprotokolle erstellen. Potenzielle Raser schreckt man nach Polizei-Meinung besser ab mit mobilen "Blitzern" als mit stationären, auf die sich die Fahrer einstellen könnten.

Gegenüber der SZ betonte PHK Mohns gestern ausdrücklich, dass Beamten der PI Sulzbach auch zu Bagatellunfällen "rausfahren", wenn sie gerufen wurden. Das bringe auch gegenüber den Versicherungen Rechtssicherheit, weil die Beamten einen Unfallbericht zu den Akten nähmen. "Wir kommen grundsätzlich, wenn wir gerufen werden", ergänzte Mohns. Das gelte auch zum Beispiel bei Ruhestörungen - auch vor Gasthäusern. Wenn diese Fälle erfasst seien, melde die Polizei sie an die Kommune, die die Schank-Konzession vergebe, weiter. Falls notwendig, könne die kommunale Verwaltung dann reagieren.

"Wir sind für die Menschen da", ergänzte Mohns, und bezog das auch auf die Zeit, in der andere Ansprechpartner, bei Kommunen oder in Ämtern, nicht mehr zu erreichen seien.

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