Mittelstadt-Denken passt nicht mehr

Haushalt Mittelstadt-Denkenpasst nicht mehr Zum Artikel „Lorig will Bürger zum Sparen fragen“ – SZ vom 11. April Der frühere Völklinger Oberbürgermeister Netzer hatte, aus Sorge um die steigende Zinsbelastung des Stadthaushaltes, seiner Partei, der SPD, den Vorschlag gemacht, die defizitären Einrichtungen Volkshochschule, Forst und Verkehrsbetriebe an den Stadtverband beziehungsweise einen größeren Verkehrsbetrieb abzugeben.



Dieser Vorschlag ist damals von der SPD mit der Begründung abgelehnt worden, dass es zum Selbstverständnis einer Mittelstadt gehöre, über solche wichtigen Einrichtungen die Entscheidungsgewalt zu haben. Ist solcher Stolz in der jetzigen prekären Finanzsituation noch angebracht? Da fällt mir die alte Volksweisheit ein: "Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz." Man sollte über diesen Vorschlag heute nochmals nachdenken.

Bei seiner Verwirklichung wäre wahrscheinlich die Einspar-Erfordernis für den Stadthaushalt erfüllt, ohne die Bürger zu belasten. Und darum sollte es ja hauptsächlich gehen. Steuererhöhung, Einschnitte bei Kultur und Sport wären nicht nötig. Die VHS wäre erhalten, der Stadtwald bliebe hier, und die Busse würden weiter fahren.

Das Mittelstadt-Denken passt bei zurückgehender Einwohnerzahl (unter 40 000) in Völklingen auch nicht mehr. Man wünscht dem Stadtrat Mut zu zeitgemäßem Handeln.

Tödliche Köder

Angst ist kein guter Begleiter

Zum Artikel "Heimtückisch, einfach kriminell"- SZ vom 24. April

Mit gut gemeinten Hinweisen auf den Leinenzwang durch unsere Lokalpolitiker ist es nicht getan. So schnell kann man oft gar nicht reagieren, wie ein Hund irgendwas erschnüffelt hat. Die städtischen Anlagen und der Wald gehören allen Bürgern der Stadt - Kindern, Senioren mit und ohne Hund, Hundefreunden und Hundegegnern. Wenn sich dabei Einzelinteressen widersprechen, muss dies von allen Beteiligten mit einer Portion Toleranz gehandhabt werden. Die selbstherrlichen Attacken des/der Tierquäler aber sind abscheulich, unerträglich, richten sich letztendlich gegen alle Nutzer der Grünflächen, des Waldes und zielen objektiv drauf ab, das wenige öffentliche Grün, das vielen Menschen in ihrer näheren Umgebung bleibt, zu versperren. Angst ist kein guter Begleiter in einer solchen Auseinandersetzung, obwohl allzu verständlich. Nach dem Artikel wird mir klar, dass Ausweichen hier nichts nützt. Genau das legt der Artikel aber indirekt nahe.

Es geht hier um die Erhaltung eines hohen Wertes - um die Möglichkeit für alle, ohne Angst ihre dringend benötigte Erholungszeit in Stadtnähe zu gestalten. Wir Bürger müssen davon ausgehen können, dass die Ermittlungen der Polizei nicht im Sand verlaufen, und wir müssen darauf vertrauen können, dass die Kräfte, auch des Ordnungsdienstes und der Stadtgärtner, hier konzentriert werden. Dafür muss die Politik jetzt sorgen. Personelle Engpässe wären hier kein Argument.

Obwohl wahrscheinlich sinnlos, appelliere ich auch an den/die Täter, zur Besinnung zu kommen und sich zu stellen.

Sabine Fricker, Völklingen

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