Mit viel Spaß Französisch lernen

Landsweiler-Reden. "Bonjour, Madame Koch." Wie man Gäste aus Frankreich höflich willkommen heißt, wissen die Kinder der Grundschule Landsweiler-Reden schon lange. Schließlich hatten die meisten von ihnen bereits im Kindergarten Französischkurse, und so fiel es ihnen leicht, die Französin Claire Koch am Mittwochmorgen gebührend zu begrüßen

 Die Hexe Huckla hexte auf Deutsch und auf Französisch. Foto: Willi Hiegel

Die Hexe Huckla hexte auf Deutsch und auf Französisch. Foto: Willi Hiegel

Landsweiler-Reden. "Bonjour, Madame Koch." Wie man Gäste aus Frankreich höflich willkommen heißt, wissen die Kinder der Grundschule Landsweiler-Reden schon lange. Schließlich hatten die meisten von ihnen bereits im Kindergarten Französischkurse, und so fiel es ihnen leicht, die Französin Claire Koch am Mittwochmorgen gebührend zu begrüßen. Koch ist nämlich derzeit mit dem France-Mobil an saarländischen Schulen unterwegs, mit dem Ziel, Jugendlichen Frankreich näher zu bringen, ihnen Spaß an der Sprache zu vermitteln und ihnen Lust zu machen, die Sprache zu lernen oder weiterzulernen.Und das auf spielerische Art und Weise. So zum Beispiel beim deutsch-französischen Memory, bei dem die Kinder das passende Gegenstück zu Asterix, dem Brandenburger Tor oder Nicolas Sarkozy finden mussten. "Das haben die Kinder wirklich sehr gut gelöst. Man ist manchmal erstaunt darüber, was sie alles wissen. Ich hätte ehrlich gesagt in dem Alter nicht gewusst, wer der Präsident unseres Landes ist", gab Claire Koch zu. Die Schüler in Landsweiler legten schnell die richtigen Karten auf den Tisch: Die Diddl-Maus aus Deutschland passt zur Comic-Figur Asterix, der Eiffelturm ist dort ein Wahrzeichen wie hier das Brandenburger Tor, und dass Angela Merkel hierzulande in etwa die Position innehat wie Sarkozy in Frankreich, war den Kindern auch bekannt. Dementsprechend groß war deren Begeisterung. "Das war mal was anderes und hat viel Spaß gemacht", waren sich Jennifer, Johanna und Güray, drei Schüler der Klasse 4b, einig. "Frau Koch kann jederzeit wieder kommen", lautete ihr Fazit.

Besonders das Erkennen von Wörtern beim Anhören eines Liedes kam bei ihnen gut an. Ob Champignon, Rose, Kostüm oder Schokolade - alle Begriffe klingen hier wie da ähnlich, stellten sie fest. Aber sie hatten ja auch vorab schon reichlich Gelegenheit, zu üben. Denn seit Beginn des Schuljahres ist Emmanuel Salesse an der Grundschule tätig, ein Austauschlehrer aus Frankreich. Er unterrichtet die Schüler in seiner Muttersprache und hat festgestellt: "Viele Kinder sind von Beginn an mit Begeisterung dabei, bei anderen dauert es etwas länger, bis sie eine gewisse Hemmschwelle überwunden haben und sich an eine neue Sprache herantrauen. Aber das ist nicht schlimm. Wichtig ist, dass man den Kinder Zeit gibt und ihnen vermittelt, wie wertvoll es ist, Fremdsprachen zu erlernen."

Das sieht auch Schulleiter Josef Nickolai so. Sehr gute Erfahrungen habe man an seiner Schule mit Lehrern aus Frankreich gemacht, zumal die Nähe zum Nachbarn dafür spreche, diese Sprache zu erlernen, so Nickolai. "Die Kinder werden bereits im Kindergarten in Frühfranzösisch unterrichtet. Wir wollen bei uns nahtlos daran anknüpfen, damit kein Riss entsteht", erklärte er.

Am Mittwoch drehte sich daher alles um Frankreich, denn nach dem Spaß mit France-Mobil ging es gleich weiter ins Theater, wo die "Hexe Huckla und die verrückte Sprachmaschine" warteten. Und die hexte nicht nur auf Deutsch, sondern natürlich auch auf Französisch. "Wichtig ist,

dass man den Kindern Zeit gibt und ihnen vermittelt, wie wertvoll es ist, Fremdsprachen

zu erlernen."

Emmanuel Salesse

Hintergrund

Das Erlernen einer Fremdsprache wird von vielen als schwierig betrachtet, besonders, wenn es um die französische Sprache geht. Das Programm France-Mobil beweist das Gegenteil. Seit September 2002 haben junge Franzosen den Auftrag, deutsche Schulen zu besuchen und den Schülern zu zeigen, wie spannend, jung und dynamisch Frankreich ist. Mit ihrem Bus fahren die France-Mobil-Referenten durch ganz Deutschland, um junge Deutsche zu treffen. Dafür haben sie Spiele, Musik, Bücher, Jugendzeitschriften und touristische Broschüren aus Frankreich im Gepäck. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort