Mit Sonne und Wind in die Energie-Zukunft

Homburg. "1988 lag im Auftrag der Stadtwerke Homburg eines der ersten kommunalen Energiekonzepte auf dem Tisch. Zwei Jahre zuvor hatte die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl die Risiken der Atomenergie deutlich gemacht", sagt Jürgen Schirra, Pressechef bei den Stadtwerken, zu unserer Zeitung

 Im Jahr 2008 wurde eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Feuerwehrgebäudes in Einöd installiert. Foto: Stadtwerke Homburg

Im Jahr 2008 wurde eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Feuerwehrgebäudes in Einöd installiert. Foto: Stadtwerke Homburg

Homburg. "1988 lag im Auftrag der Stadtwerke Homburg eines der ersten kommunalen Energiekonzepte auf dem Tisch. Zwei Jahre zuvor hatte die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl die Risiken der Atomenergie deutlich gemacht", sagt Jürgen Schirra, Pressechef bei den Stadtwerken, zu unserer Zeitung. Ziel des damaligen Konzeptes: Steigerung der Energieeffizienz, Ausbau der erneuerbaren Energien und Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung. Angesichts der atomaren Katastrophe in Japan sei dieses Thema aktueller denn je."Wir waren 1991 das erste Unternehmen bundesweit, das Erdgas-Brennwertkessel in Verbindung mit Solarkollektoren zur Warm-Wasser-Bereitung förderte. Damals wurden wir innerhalb der Energiewirtschaft noch etwas belächelt. Anfang der 90er Jahre förderten wir auch schon erste Elektrofahrzeuge ", erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Wolfgang Ast. Als Ergebnis des Energiekonzeptes wurde 1991 das Heizwerk an der Uniklinik in ein Heizkraftwerk umgebaut, das gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt. Die Energieberatung und die eneuerbaren Energien wurden deutlich ausgebaut. "Eine Vielzahl von Kunden ist uns auf diesem Weg gefolgt. Auch aus der Industrie kamen Impulse, etwa von Michelin und Karlsberg. Die Nutzung der Abwärme im Michelin-Werk durch eine neue Anlage, die wir im Sommer in Betrieb nehmen werden, ist dafür ein Beispiel", sagt Stadtwerke- Prokurist Jörg Fritz mit Blick auf die Zukunft. Die Stadtwerke beteiligen sich nach Angaben von Schirra aktuell an einer Photovoltaik-Freiflächenanlage in Ahorn im Main-Tauber-Kreis mit einer Summe von 600 000 Euro.

Rund 600 000 Euro pro Jahr investieren die Stadtwerke seit zwei Jahren in die Errichtung eigener Anlagen vor Ort. "Photovoltaik ist wichtig. Sie kann aber nicht allein die Energieversorgung von morgen sichern", sagt Ast. Zukünftig gewinne Windenergie an Bedeutung. Der Windpark Martinshöhe speise bereits seinen Strom ins Homburger Netz ein. "Gemeinsam mit der Stadt planen wir aktuell einen Windpark in Homburg. Hierbei ist das Modell der Bürgerbeteiligung vorgesehen. Wichtig ist aber auch die Bereitschaft der Bürger, Windräder in der Nachbarschaft zu akzeptieren" sagt Ast, und fügt hinzu: "wenn unsere Planungen und Studien abgeschlossen sind, werden wir offensiv in der Öffentlichkeit informieren Wir wollen mit den Bürgern und nicht gegen sie, die Windenergie in Homburg nutzen." Neben der Erneuerbare-Energien-Gesellschaft der Thüga AG in München, an der die Stadtwerke mit rund 500 000 Euro beteiligt sind, wollen sie sich mit rund 800 000 Euro an einem Windpark im niedersächsischen Wremen beteiligen.

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