Mit Navi oder Google in die Irre

Anfang November machte eine skurrile Nachricht die Runde. In Zentralamerika wäre es beinahe zu einem ernsten Konflikt gekommen. Der Grund: Edén Pastora, ein Kommandant der Armee von Nicaragua, traute dem Computer-Programm Google Maps mehr als betagtem Kartenmaterial

Anfang November machte eine skurrile Nachricht die Runde. In Zentralamerika wäre es beinahe zu einem ernsten Konflikt gekommen. Der Grund: Edén Pastora, ein Kommandant der Armee von Nicaragua, traute dem Computer-Programm Google Maps mehr als betagtem Kartenmaterial. Im Rahmen von Reinigungsarbeiten an einem Grenzfluss ließ der Offizier seine Truppe ein Lager aufschlagen und die Fahne seines Landes hissen. Leider auf dem Territorium des Nachbarstaats Costa Rica. Das war eine durchaus heikle Angelegenheit, denn zwischen beiden Ländern hatte es in der Vergangenheit schon blutige Grenzzwischenfälle gegeben. Auch diesmal trat erst Beruhigung ein, als Laura Chinchilla, Präsidentin von Costa Rica, ihre Landsleute aufrief, "die Empörung zu zügeln". Google entschuldigte sich später für die fehlerhafte Darstellung des Grenzverlaufs in seiner Software, das auf Satelliten-Aufnahmen basiert. Fast zur selben Zeit kam es auch in Deutschland zu einem merkwürdigen Vorfall. Im fränkischen Forchheim war ein Autofahrer blindlings den Anweisungen seines Navis gefolgt und prompt in einem Gewässer gelandet, aus dem der Wagen dann nicht mehr freikam. Der entnervte Fahrer rief mit dem Handy einen leider ebenfalls ortsunkundigen Bekannten zu Hilfe. Und - man glaubt es kaum - auch dieser ließ sich GPS-geführt in einen Graben dirigieren, ohne vorher die eigene Birne einzuschalten und beherzt auf die Bremse zu treten.Zu diesen real-satirischen Ereignissen passt eine Mail, die ein SZ-Leser diese Woche an unsere Redaktion schickte. Der Absender empfahl uns, mal von Google Maps, das ja sonst als Routenplaner durchaus zu gebrauchen ist, eine Reise von Japan nach China austüfteln zu lassen. Anschließend sollten wir die Zeile 43 des Streckenplans unter die Lupe nehmen. Köstlich! Wenn Sie einen Internet-Zugang haben, machen Sie's bitte mal nach - Schmunzeln ist garantiert.

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