Mit Mansfeld reif für den Titelkampf

Friedrichsthal. Von "kleinen Brötchen" war vor dem Trainingsauftakt die Rede, von "einer jungen Mannschaft mit Talenten aus der Umgebung". Doch jetzt hat der Fußball-Saarlandligist SC Friedrichsthal innerhalb kurzer Zeit gleich zwei saarländische Oberliga-Spieler verpflichtet

 Der frühere Homburger Tobias Mansfeld stürmt jetzt für den SC Friedrichsthal in der Saarlandliga. Foto: Hartung

Der frühere Homburger Tobias Mansfeld stürmt jetzt für den SC Friedrichsthal in der Saarlandliga. Foto: Hartung

Friedrichsthal. Von "kleinen Brötchen" war vor dem Trainingsauftakt die Rede, von "einer jungen Mannschaft mit Talenten aus der Umgebung". Doch jetzt hat der Fußball-Saarlandligist SC Friedrichsthal innerhalb kurzer Zeit gleich zwei saarländische Oberliga-Spieler verpflichtet. Nach Marco Schmit von Borussia Neunkirchen gehört seit Freitag vergangener Woche auch Tobias Mansfeld, der ehemalige Sturmführer des FC Homburg, zum Kader (die SZ berichtete).

Bewusst Zeit gelassen

"Ich wohne in Elverberg, brauche bis zum Trainingsgelände gerade einmal vier Minuten", erzählt der 30-Jährige, "das war ein wichtiges Argument." Denn eigentlich wollte Mansfeld nach der Geburt seines zweiten Kindes eine Pause machen. "Die Hälfte der Saarlandligisten und einige Oberligisten haben dann angerufen. Ich habe mir aber bewusst bis August Zeit gelassen und mich dann für Friedrichsthal entschieden. Auch weil ich viele Spieler wie Marco Schmit oder Alexander Conde schon lange kenne."Mansfeld und Conde (früher FC Homburg), Schmit und Ewald Bucher (Neunkirchen), Sören Holz (früher 1. FC Saarbrücken) und Peter Ochs (FCH und FCS), dazu Torwart Markus Becker als Sulzbachtaler Urgestein und Ümit Yilmaz (FSV Jägersburg) - alles Namen, die für Qualität stehen. Qualität, die reichen sollte, im Kampf um den Titel mitzumischen.

"Außer Völklingen ist keine Mannschaft so gut besetzt wie der SC Friedrichsthal", sagte Patrick Bähr am Rande des Friedrichsthaler 2:0-Erfolgs am Samstag in Jägersburg. "Natürlich kann man mit diesen Spielern nicht sagen, uns reicht Platz acht oder neun", gesteht Roman Kühn, Abteilungsleiter Fußball beim SC Friedrichsthal, "unser ursprüngliches Ziel war ein einstelliger Tabellenplatz. Jetzt müssen wir nach oben korrigieren: Wir wollen unter die ersten Fünf."

Kühn versucht, den Druck von der Mannschaft und ihrem neuen Trainer Dimitrije Dimitrijevic zu nehmen: "Tobias Mansfeld hat noch etwas Trainingsrückstand. Er hat aber schon gezeigt, dass er eine Verstärkung sein kann. Ich hoffe, dass die Mannschaft in dieser Konstellation länger zusammenbleibt und sich einspielt. Dann kann man in der kommenden Saison vielleicht wirklich höhere Ziele anpeilen."

Neue Geschlossenheit?

Der neue Stürmer glaubt an die Qualität seines neuen Vereins. "Wenn wir uns erstmal gefunden haben, sind wir sehr schwer zu schlagen", sagt Mansfeld, "Völklingen ist mit individuell starken Spielern bestückt. Vielleicht können wir das über die Mannschaft ausgleichen. Mit Marco Schmit und Alexander Conde sind ja zwei Jungs dabei, die immer für gute Kameradschaft sorgen."Gerade die fehlende mannschaftliche Geschlossenheit war dem SC Friedrichsthal in den vergangenen Jahren immer mal wieder zum Verhängnis geworden. Die Zweckgemeinschaft der großen Namen wurde nur selten ein harmonisches Ensemble. Das soll nun anders werden, um die hohen Erwartungen im Umfeld zu erfüllen. Kühn: "Unser Sponsor will, dass wir attraktiven und erfolgreichen Fußball spielen."

Höhere Ziele hat offenbar auch Jones Mahouko, der in der Sommerpause von Palatia Limbach zum Franzschacht kam. "Er ist zur Zeit im Probetraining bei einem portugiesischen Zweitligisten", erklärt Abteilungsleiter Kühn. Ein möglicher Abgang, den der Verein mit den Verpflichtungen von Kevin Olivier (bislang 1. FC Riegelsberg) und Ridvan Sömnez (Halberg Brebach) bereits kompensiert hat. Sönmez markierte am Samstag das 2:0. Und auch wenn es offiziell (noch) niemand sagt: Der SC Friedrichsthal hat dem Titelfavoriten Röchling Völklingen den Kampf angesagt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort