Mit langem Atem im Dienste des Saarlandes

Saarbrücken. Sein Markenzeichen war immer die Seriosität. Wenn Friedel Läpple in Erscheinung trat, sei es als Sonderschullehrer, Rektor, SPD-Landesvorsitzender, Saar-Innenminister oder Vorsitzender der Stiftung Demokratie Saarland, dann wussten die Leute, hier ist ein grundsolider Saarländer am Werk, der sein breit gefächertes Wissen nicht zur Schau stellt

 Friedel Läpple feiert heute Geburtstag. Foto: Becker & Bredel

Friedel Läpple feiert heute Geburtstag. Foto: Becker & Bredel

Saarbrücken. Sein Markenzeichen war immer die Seriosität. Wenn Friedel Läpple in Erscheinung trat, sei es als Sonderschullehrer, Rektor, SPD-Landesvorsitzender, Saar-Innenminister oder Vorsitzender der Stiftung Demokratie Saarland, dann wussten die Leute, hier ist ein grundsolider Saarländer am Werk, der sein breit gefächertes Wissen nicht zur Schau stellt. Das Großtuerische war seine Sache nie, ganz im Gegensatz zum alten Partei-"Freund" Oskar Lafontaine, mit dem er jahrzehntelang zusammen gearbeitet hat.

Friede Läpple, der heute 70 Jahre alt wird, hat eine klassisch saarländisch-sozialdemokratische Karriere hinter sich. Als Sohn eines Verwaltungsangestellten in Schiffweiler geboren, absolvierte er nach der Schule ein Pädagogisches Studium, das ihn zum Sonderschullehrer und später zum Rektor machte. Parallel engagierte er sich bei den Jusos, deren Vorsitzender er 1967 wurde. Von da an ging's stetig bergauf: Chef der Saar-SPD (1970 bis 1977), Mitglied im SPD-Bundesvorstand (1973 bis 1979), Fraktionsvorsitzender im Landtag (1973 bis 1985), Innenminister des Saarlandes (1985 bis 1999).

Es war der energischere und ehrgeizigere Lafontaine, der den zur vornehmen Zurückhaltung neigenden Läpple im Jahr 1977 aus dem Amt des Parteivorsitzenden drängte. Läpple ließ sich aber nicht entmutigen und blieb seiner Linie treu. Am Ende seiner politischen Laufbahn war er der dienstälteste Innenminister des Landes. Als Aufsichtsrat der Saarbrücker Zeitung (derzeit als stellvertretender Vorsitzender) und Chef der SPD-nahen Stiftung Demokratie errang er sich zusätzlich Verdienste und bewies jahrzehntelangen Atem.

Läpple, der sich auch bei der Arbeiterwohlfahrt und im Saar-Fußballverband engagiert, und der sich nicht zu schade war, seinen Heimatverein FSG Schiffweiler zu führen oder gar als Stadionsprecher zu wirken, trat erst nach einer Herzattacke etwas kürzer. Heute entspannt sich der in zweiter Ehe verheiratete Vater zweier erwachsener Kinder gern an der Küste der Normandie. BB

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