Mit Klasse-Abwehr zum Erfolg

Merzig. "Wir haben den Sieg heute einfach mehr gewollt und hinten aufopferungsvoll gekämpft." Franzel Schwindling geriet nach dem 35:29 (14:12)-Heimsieg der HF Untere Saar gegen die HSG Irmenach ins Schwärmen. Genau so hatte sich der Trainer des saarländischen Handball-Oberligisten die Leistung seines Problemkinds Abwehr vorgestellt: Konsequent stören und im Verbund attackieren

 Thomas Kochann (mit Ball) zeigte gegen die HSG Irmenach eine bärenstarke Leistung: Er überzeugte in der Abwehr und steuerte noch elf Tore zum 35:29-Heimsieg gegen die HSG Irmenach bei. Foto: rup

Thomas Kochann (mit Ball) zeigte gegen die HSG Irmenach eine bärenstarke Leistung: Er überzeugte in der Abwehr und steuerte noch elf Tore zum 35:29-Heimsieg gegen die HSG Irmenach bei. Foto: rup

Merzig. "Wir haben den Sieg heute einfach mehr gewollt und hinten aufopferungsvoll gekämpft." Franzel Schwindling geriet nach dem 35:29 (14:12)-Heimsieg der HF Untere Saar gegen die HSG Irmenach ins Schwärmen. Genau so hatte sich der Trainer des saarländischen Handball-Oberligisten die Leistung seines Problemkinds Abwehr vorgestellt: Konsequent stören und im Verbund attackieren. Die Wölfe-Verteidigung ließ diesmal in der Thielspark-Halle kaum einen gegnerischen Durchbruchsversuch zu. Das vorrangige Abwehrtraining zeigte also endlich Erfolg.

Neben Defensiv-Chef Matthias Bochem, Peter Laux auf Halblinks und dem starken Florian Schmidt auf der vorgezogenen Einser-Position tat sich vor der Merziger Sechs-Meter-Linie Thomas Kochann hervor. Der Spielmacher "beackerte" Maxim Shalimov von Beginn an und ließ den Gäste-Torjäger alt aussehen. Seine Rückenschmerzen blendete Kochann dabei einfach aus.

Doch damit nicht genug: Im Angriff zog der 25 Jahre alte Regisseur geschickt die Fäden und war trotz späterer Manndeckung mit elf Toren erneut erfolgreichster HF-Werfer. "Ein Spielmacher und Torschütze in einer Person. Davon träumt jeder Trainer", meinte Schwindling, dem es ("bei dieser tollen Teamleistung") schwerfiel, Spieler hervorzuheben. Ausnahmsweise tat er es doch: Der Teamchef lobte seinen Torhüter Sven Klein ("Wahnsinn, was der gehalten hat"), freute sich über die fünf Treffer seines lange verletzten Rückraum-Riesen Steffen Kellendonk ("in zwei Wochen ist der wieder voll fit") und staunte über Sebastian Klein ("kaltschnäuzig wie ein Alter"). Nach schleppendem Beginn (2:2) führten die Handballfreunde in der 18.Minute bereits deutlich mit 9:5. Mit zwei, drei Toren lagen sie in der ersten Halbzeit immer vorn. Kurz nach der Pause (14:12) gelang den Gästen zwei Mal der Ausgleich (14:14, 15:15). Die letzten 25 Spielminuten gehörten aber den Wölfen, die mit einem Zwischenspurt auf 22:17 (40.) davonzogen.

Verantwortlich für die schnellen Tore in der Drangphase war eine Familien-Produktion. Kaum hatte HF-Torwart Sven Klein einen Ball pariert und sicher in den Händen, schickte er seinen jüngeren Bruder zum Tempo-Gegenstoß. Fünf Bälle lochte der junge Flügelstürmer so ein. Dafür gab es auch Beifall vom angeschlagenen Stammspieler Alex Bochem, der sich mit dem 18-Jährigen auf Linksaußen abwechselte. "Zwanzig Minuten vor Schluss war das Spiel gelaufen. Wir mussten unseren Stiefel nur noch runter spielen", meinte Franzel Schwindling.

Nach den nervenzerreißenden Ein-Tore-Heimniederlagen gegen Illtal und Dansenberg verlebten der HF-Trainer und die 250 Fans diesmal einen ruhigeren Abend. Nach ihrem sechsten Sieg kletterten die Handballfreunde in der Tabelle auf Rang sieben.

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