Mit Heine in den Sommer

Homburg. Zum Ende des Sommersemesters werden an der Medizinischen Fakultät nicht nur die letzten Vorlesungen und Seminare gehalten oder Klausuren geschrieben. In der vorlesungsfreien Zeit hat auch der Chor der Medizinischen Fakultät eine schöpferische Pause. Grund genug, sich mit einem schönen Konzert in die Sommerpause zu verabschieden

Homburg. Zum Ende des Sommersemesters werden an der Medizinischen Fakultät nicht nur die letzten Vorlesungen und Seminare gehalten oder Klausuren geschrieben. In der vorlesungsfreien Zeit hat auch der Chor der Medizinischen Fakultät eine schöpferische Pause. Grund genug, sich mit einem schönen Konzert in die Sommerpause zu verabschieden. Trotz nicht eben sommerlichen Wetters hatten viele Musikfreunde den Weg in die Simultankirche auf dem Homburger Campus gefunden, und sie wurden für ihr Kommen mit einem wirklich schönen Konzert belohnt.Gefühle, schöne wie bei einer großen Liebe, aber auch traurige wegen einer zu Ende gegangenen oder unerreichbaren Beziehung bestimmten die Lieder, deren Zeitrahmen vom 16. Jahrhundert bis in unsere Tage reichte. Die Mitwirkenden des Chores hatten ihre Darbietungen unter der Leitung von Katrin Steinmetz in regelmäßigen Proben vervollkommnet, die zusätzlich zum Lehrbetrieb an der Fakultät zu absolvieren waren.

Mit "Leise zieht durch mein Gemüt" begann der Chor sein Konzert mit einer Komposition von Felix Mendelssohn-Bartholdy, zu der Heinrich Heine den Text verfasst hat. Romantisch ging es weiter mit Mozarts "Più non si trovano" und dem aus dem 16. Jahrhundert stammenden schottischen Traditional "Alas, my Love", vielen von uns unter dem Titel "Greensleeves" gut bekannt.

Katharina Kasselmann eröffnete die eindrucksvolle Folge von Solodarbietungen. Ausgesucht hatte sie sich "Memory" aus dem Musical "Cats". Sehr einfühlsam war auch das Solo von Franziska Rauh, die das melancholische "Streets of London" sang.

Vier Chormitglieder hatten ein gemeinsames Solo des Bee-Gees-Hits "How deep is your love" einstudiert und bekamen starken Applaus, nicht minder Katharina Kasselmann für das folgende "Halleluja" des legendären Leonard Cohen. Mit "Somewhere over the rainbow" (Komponist Harold Arlen) und "Irgendwo auf der Welt" von den Comedian Harmonists besang der Chor die Sehnsucht der Menschen nach Plätzen, wo Negatives keine Angriffsfläche bei uns finden würde.

Gefeiert wurde Johannes Ravindren für sein tolles Solo "One for my baby", ebenfalls von Harold Arlen geschrieben. Hier übernahm Katrin Steinmetz statt Helmut Freitag die Begleitung am Keyboard. Sehr gefühlvoll klang "Stormy weather" vom Chor der Fakultät, der anschließend das swingende "Bei mir bist du scheen", gesungen von den Damen des Chors, und der Billy-Joel-Hit "For the longest time". Zum Ende hin lud der Chor sogar in den Comic-Urwald von Walt Disney ein: "Probier's mal mit Gemütlichkeit!"

Den Schlusspunkt setzte der "Ohrwurm" von Wise Guys. Der Titel hieß nicht nur so, er blieb den Zuhörern wirklich im Gedächtnis, wie ihr Summen draußen vor der Kirche verriet. Es hätte wohl noch eine Zugabe gegeben, aber während die Chormitglieder eine schöne Zugabe aussuchen wollten, waren ein paar Ungeduldige schon aufgestanden.

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