Mit Hammer und Amboss

Burbach. Die mitgebrachte Gummihand nutzte dem designierten Ehrenringträger nichts

 Mit Hammer und Amboss passen Paul Weber (links) und Rainer Touschong (rechts) Roman Hauf den Ring an. Foto: Becker Bredel

Mit Hammer und Amboss passen Paul Weber (links) und Rainer Touschong (rechts) Roman Hauf den Ring an. Foto: Becker Bredel

Burbach. Die mitgebrachte Gummihand nutzte dem designierten Ehrenringträger nichts. Auch wenn Roman Hauf, Präsident der Großen Saarbrücker Karnevalsgesellscher "M'r sin nit so" beteuerte, dass jeder einzelne Finger dieser Gummihand genau die Größe seiner eigenen Finger habe, musste er am Samstagabend beim Ordensabend mit Neujahrsempfang bei der Burbacher Karnevalsgesellschaft "Mir sin do" (MSD) wie alle seine Vorgänger die Prozedur der Ringanpassung über sich ergehen lassen. Auch wenn diese mit Vorschlaghammer und Amboss ein bisschen martialisch wirkt. "Ich habe in der Saarbrücker Zeutung gelesen, was da auf mich zukommt", so Hauf, kaum dass er auf die Bühne gerufen wurde. Paul Weber und Rainer Tuschong vom MSD-Elferrat, die wie in den Jahren zuvor bereit waren Maß zu nehmen, stachelte das aber nur an, noch genauer nachzumessen. "Nichts da, wir brauchen die echte Hand", so beharrte Tuschong auf der Tradition. "Passt nicht", sagte er dann, als er zunächst mit einem kleinen Hämmerchen die Größe überprüft hatte. Klar, dass nun der dicke Bello, wie der Vorschlaghammer in der Handwerkersprache heißt, zum Einsatz kam. Hauf schrie zwar einmal kurz erschrocken "Aua", überstand die Prozedur allerdings unverletzt.Die im November vorgestellten neuen Senatoren, hat die MSD bei ihrem Ordensfest mit den notwendigen Utensilien ausgestattet. Saarbrückens Sicherheitsdezernent Harald Schindel, der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Burbach Hans-Jürgen Altes und der Geschäftsführer der Autogalerie Peter Hammerschmitt besitzen jetzt Senatorenkappe, Senatoren- und Sessionsorden und sind somit vollständige Repräsentanten der MSD.

Ein närrisches Programm zeigte die MSD ihrem Publikum selbstverständlich auch. Die Jugend- und später die Aktivengarde führten traditionelle Gardetänze auf, die Junioren sausten als fleißge Bienchen über die Bühne. Die Power-Girls tantzen sich kreuz und quer durch die Rock- und Pop-Geschichte. Und dann waren da noch die sehenswerten Schautänze der Formation der Tanzgruppe Bootz-Ohlmann, die zunächst die Geschichte der Blues-Brothers tänzerisch erzählten und später mit dem Tanz der Vampire dem einen oder anderen Zuschauer einen angenehmen Schauer über die Haut jagten. In die Bütt wagten sich Gisela Maas Dick und Jörg Schumacher mit ihrem Beitrag "Bauer sucht Frau" und der Neunkircher Friedel Wagner. Zum Finale sangen die Burgspatzen aus ihrem karnevalistischen Repertoire.

Die nächste Veranstaltung der MSD im Burbacher Bürgerhaus ist die Herrensitzung am Freitag, 20. Januar. Die ist vor allem für die Freunde des derberen Witzes gedacht, nackte Damen wird es dort nicht zu sehen geben. Damen allerdings, die sich an diesem Abend als Männer verkleiden, sind laut Veranstalter herzlich willkommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort