Mit guten Gedanken mitgehen

Ich denke an dich", sage und verspreche ich einer guten Bekannten, die mir erzählt, dass sie sich in ein paar Tagen einer Operation unterziehen muss. Umgekehrt erleben wir auch, dass Menschen, die uns nahe stehen und denen ein besonderes, nicht alltägliches Ereignis bevorsteht, uns bitten: "Denke an mich", manche sagen auch: "Bete für mich", wenn diese Situation sie ängstigt und sie nicht wissen, wie es für sie ausgehen kann.

Man könnte nun sagen, was ist da besonders? Erst jetzt, als ich selber in einer solchen Situation war und Menschen mir die Zusage "Ich denke an dich" mitgegeben haben, habe ich gespürt, wie Mut machend, stärkend und wertvoll es ist, wenn Menschen Anteil nehmen, an dem, was geschieht. Es tut gut, und wir spüren, wir sind nicht allein. "Ich denke an dich" ist dann nicht nur eine Redewendung, sondern eine Brücke von mir zu dir. Dieses Zwischenmenschliche hat etwas von Vertrauen und Wertschätzung.

Der Mensch ist auf Gemeinschaft angelegt, und es ist achtsam und berührend, wenn wir füreinander da sind und es uns auch gegenseitig sagen. Wenn wir auch oft nichts tun können, so können wir doch durch gute Gedanken und vielleicht einem Gebet oder einer Bitte vor Gott mitgehen durch diese ungewisse Zeit.

"Ich bin bei dir", sagt auch Gott zu uns Menschen. Dies erzählt auch die Geschichte "Spuren im Sand". In diesem Text, der Millionen bewegt, antwortet der Herr auf die Frage: "Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?" "Mein liebes Kind, dort wo du nur auf deinem Lebensweg eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen."

Ich wünsche Ihnen eine gute Woche und fühlen Sie sich getragen.

Die Wadernerin Christel Schmitt engagiert sich ehrenamtlich in der Hospizarbeit. Sie war von 2013 bis 2016 Mitglied der Synode im Bistum.

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