Mit Fingerspitzengefühl zu den Fußball-Fans

Saarlouis. Donnerstagabend, 19.15 Uhr: Einsatzbesprechung der Polizei mit den Sicherheitskräften und Vertretern des Ordnungsamtes. Um diese Zeit hatte sich bereits eine brisante Situation geklärt. Ein anonymer Anrufer dachte, vor dem Spiel Deutschland gegen Italien, die Polizei mit einer Bombendrohung besonders zu fordern

 Eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei trennte die beiden Fanlager voneinander. Foto: Jürgen Jung

Eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei trennte die beiden Fanlager voneinander. Foto: Jürgen Jung

Saarlouis. Donnerstagabend, 19.15 Uhr: Einsatzbesprechung der Polizei mit den Sicherheitskräften und Vertretern des Ordnungsamtes. Um diese Zeit hatte sich bereits eine brisante Situation geklärt. Ein anonymer Anrufer dachte, vor dem Spiel Deutschland gegen Italien, die Polizei mit einer Bombendrohung besonders zu fordern. "Wir haben die Situation durch unsere Spezialisten schnell klären können", sagte Schmitz. Fingerspitzengefühl war auch angesagt, um das Zusammentreffen der Fans beider Nationen nach dem Spiel nicht eskalieren zu lassen.Die Einsatzbesprechung war kurz und knapp, aus der Erfahrung heraus wusste jedes Team, was zu tun war. 34 Beamte waren zunächst im Einsatz. "Wenn das Spiel beendet ist, ist es der Einsatz noch lange nicht", sagte Schmitz. Und er sollte mit seiner Aussage Recht behalten. 6500 Fans strömten in die Arena, meist deutsche Fans.

Zu Spielbeginn lief alles noch gesittet zu, bis zum ersten Tor der Italiener. Ein paar kleinere Rangeleien, aber Sicherheitskräfte und Polizei waren direkt vor Ort und brachten die überreizten Fans wieder in ihre Fasson, auch als vor der Pause die italienische Mannschaft noch einmal nachlegte. Eine andere Einsatztruppe bekam an diesem Abend auch einiges zu tun. Über 40 Kräfte des DRK-Sanitätsdienstes aus dem Kreis Saarlouis waren in der Arena unterwegs, das schwül-warme Wetter und nicht selten der Einfluss von übermäßigem Alkoholgenuss ließ manchen Fan in die Knie gehen. "Aber alles im normalen Bereich", erklärte Einsatzleiterin Inge Kiefer. Alles im normalen Bereich war allerdings nicht die Szenerie nach dem Spiel am Kleinen Markt.

Dort trafen, laut Schmitz, mehrere hundert deutsche Fans auf etwa 60 italienische Fans. Die Polizei setzte eine geschlossene Einheit ein, um die rivalisierenden Gruppen in Schach zu halten. Sechs Strafanzeigen wegen Körperverletzung und Beleidigung sind bei der Polizei bisher eingegangen. Zwei Personen sind bei kleinen Schlägereien verletzt worden. hth

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort