Mit Farbe gegen Ausgrenzung

Saarlouis. "Neue Wege sehen - neue Wege gehen", so heißt das Kunstprojekt von Mike Mathes mit den Klassen 8.2, 9.6 und 10.1 der Erweiterten Realschule Überherrn. Die Schüler und der Künstler machten mit der Aids-Hilfe Saar zum Welt-Aids-Tages am 1. Dezember auf die weiterhin unheilbare tödliche Immunschwäche-Krankheit aufmerksam

Saarlouis. "Neue Wege sehen - neue Wege gehen", so heißt das Kunstprojekt von Mike Mathes mit den Klassen 8.2, 9.6 und 10.1 der Erweiterten Realschule Überherrn. Die Schüler und der Künstler machten mit der Aids-Hilfe Saar zum Welt-Aids-Tages am 1. Dezember auf die weiterhin unheilbare tödliche Immunschwäche-Krankheit aufmerksam.

Gestern Mittag vor dem Saarlouiser Rathaus: Auf zehn Meter lange Stoffbahnen malen die jungen Leute mit selbst gebastelten Schablonen rote Schleifen. Die sind - englisch: red ribbon - das internationale Zeichen der Solidarität mit HIV-Infizierten und an Aids Erkrankten. Um jede Schleife malt Mathes als Bindeglied ein Friedenszeichen seiner Serie "Tausend Augen - für Menschlichkeit und Lebensmut". Die Stoffbahnen sollen später im Rathaus ausgestellt und konstant erweitert werden.

Lebendige Schleifen

Um über Aids zu informieren, laufen die Schüler als lebendige Schleifen durch die Fußgängerzone und verteilen selbst gemachte, bunte Anstecker an Passanten. "Wir wollen die Leute auf die Aids-Problematik aufmerksam machen und sie animieren, Motive auf das Banner zu malen", sagt Fabienne Mirold, 16 Jahre.

Mit Jugendlichen über Aids zu sprechen, ist für Mathes ein Herzensanliegen. Der HIV-Infizierte engagiert sich seit vier Jahren an der ERS Überherrn für das Projekt. Der Freundes- und Förderkreis der ERS hatte ihn damals gebeten, über das Thema Aids in den Klassen aufzuklären. "Die Kinder lernen über die Aktion Verantwortung, wie sie mit der Krankheit umzugehen haben, und dass ein HIV-Infizierter nicht ausgegrenzt werden sollte. Die Schüler sollen die Augen nicht vor der Krankheit verschließen", sagt Mathes.

Oberbürgermeister Roland Henz schaut bei der Gruppe vorbei und ist angetan von der Aktion. Für ihn steht vor allem der Aspekt der Aids-Solidarität und der Prävention im Vordergrund: "Wir wollen allen Leuten die Möglichkeit geben, sich zu informieren, vor allem aber Schüler für das Thema sensibilisieren."

Die Jugendlichen sind so begeistert von der Zusammenarbeit mit Mathes, dass sie die Aktion auf jeden Fall weiterführen wollen. "Wir machen das doch gerne, weil es eine so schlimme Krankheit ist. Wir wollen das auf jeden Fall weitermachen", fügt der 14-jährige Nicola Frey hinzu.

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