Mit Energie aus der Pause

Saarbrücken. American Football und der europäische Fußball haben nicht viel gemeinsam. Eine Gemeinsamkeit ist das Interesse der Vereine an einem geregelten Spielbetrieb. In Saarbrücken prallte dieses gleiche Interesse zweier Vereine aufeinander - und führte zwangsläufig zu einem Kompromiss. Football-Zweitligist Saarland Hurricanes musste für den Fußball-Drittligisten 1

Saarbrücken. American Football und der europäische Fußball haben nicht viel gemeinsam. Eine Gemeinsamkeit ist das Interesse der Vereine an einem geregelten Spielbetrieb. In Saarbrücken prallte dieses gleiche Interesse zweier Vereine aufeinander - und führte zwangsläufig zu einem Kompromiss. Football-Zweitligist Saarland Hurricanes musste für den Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken weichen und kann an diesem Samstag im Saarbrücker Ludwigspark erst um 19 Uhr - statt wie gewohnt um 17 Uhr - gegen die Hanau Hornets antreten.Trainer Scherer sauer "Ich finde das unmöglich. In keiner anderen Sportart wird so mit einem Bundesligisten umgegangen", wettert Thorsten Scherer, Cheftrainer der Canes. "Die Verlegung greift enorm in unsere Spielvorbereitung ein, und ich bin mir jetzt noch nicht sicher, wie wir das überhaupt hinbekommen sollen." Unmittelbar nach dem Abpfiff des FCS-Spiels gegen den 1. FC Heidenheim müssen sich die Canes neben der Spielvorbereitung noch um den Auf- beziehungsweise Umbau des Spielfeldes kümmern. "Dafür brauchen wir normalerweise drei Stunden", erklärt Wirbelwind Kwame Agyin, "das ist schon ungewohnt, aber wir haben schon Schlimmeres erlebt. Sobald unser Spiel angepfiffen wird, darf das keine Rolle mehr spielen."Nach einer vierwöchigen Spielpause ist Agyin wie sein Mannschaftskamerad Philipp Rohner wieder heiß auf das eiförmige Spielgerät und den Gegner aus Hanau. Den schlug die Mannschaft von Thorsten Scherer im Hinspiel mit 37:0 zwar deutlich. Einen Grund, den Gegner deshalb auf die leichte Schulter zu nehmen, sieht Rohner darin allerdings nicht: "Die haben sich verstärkt, vor allem mit einem guten Quarterback, und sind nicht mehr mit der Mannschaft vergleichbar, die damals gegen uns verloren hat." Sein Trainer Scherer pflichtet Rohner bei: "Hanau hat den Kader in der Zwischenzeit enorm ausgemistet und Leute, die nicht mitgezogen haben, aussortiert. Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft nun viel geschlossener auftritt." Einen geschlossenen Auftritt wünscht sich Scherer auch von seinem Team, gerade weil unter der Woche bekannt wurde, dass auch der Tabellenzweite der 2. Bundesliga Süd noch Chancen auf den Bundesliga-Aufstieg hat. Sollten die Canes ihren derzeitigen zweiten Tabellenplatz halten können, spielen sie in einer Relegationsrunde gegen den Tabellenletzten der GFL Süd um den Bundesliga-Aufstieg (die Saarbrücker Zeitung berichtete)."Ich würde mich sehr freuen, nach so vielen Jahren wieder in der GFL spielen zu dürfen. Aber ob unsere Qualität auch in der Breite reicht, in der ersten Liga zu bestehen, das weiß ich nicht", sagt Defensiv-Kapitän Rohner. "Wir müssen erst einmal die restlichen fünf Ligaspiele gewinnen. Solange wir das nicht geschafft haben, sollten wir nicht daran denken, was sein könnte", sagt Kwame Agyin und richtet sein Augenmerk wie Rohner auf den Boden der Tatsachen. Auf dem steht auch Trainer Scherer mit beiden Beinen und meint sachlich: "Wir haben uns Videos angesehen und werden versuchen, den Gegner dort zu treffen, wo er verwundbar ist."Hilfe aus der JugendUnterstützung erhalten seine Spieler dabei von zwei Nachrückern aus der Jugendabteilung. Benedikt Untersteller und Henning Sauber werden laut Scherer am Samstag "mit offenen Armen" empfangen. Wahrscheinlich nicht helfen können Paul Motzki, Christoph Szepat und Ulf Weisgerber, die den Canes verletzungsbedingt in der Defensive fehlen werden.

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