Mit einer Stammzellenspende Leben retten

Kusel/Oberthal. Durch die Abgabe einer Blutprobe und seiner Einverständniserklärung ist Andreas Gräser in die Spenderdatei der Stefan-Morsch-Stiftung aufgenommen worden. "Ich hätte nie gedacht, dass es auch einmal so weit kommt, dass ich tatsächlich spenden kann

 Andreas Gräser. Foto: privat

Andreas Gräser. Foto: privat

Kusel/Oberthal. Durch die Abgabe einer Blutprobe und seiner Einverständniserklärung ist Andreas Gräser in die Spenderdatei der Stefan-Morsch-Stiftung aufgenommen worden. "Ich hätte nie gedacht, dass es auch einmal so weit kommt, dass ich tatsächlich spenden kann. Die Wahrscheinlichkeit ist ja relativ gering", sagte der Mediziner, nachdem er in der Entnahmestation die Stammzellspende geleistet hat. Nach Angaben des Zentralen Knochenmarkspender Registers Deutschland (ZKRD) werden nur etwa ein Prozent der Spender, die in den 30 deutschen Spenderdateien registriert sind, jemals tatsächlich Blutstammzellen spenden."Ich hatte mich schon immer als Stammzellspender zur Verfügung stellen wollen. Als sich dann in der Kaserne die Gelegenheit bot, habe ich mich typisieren lassen und auch gleich einen Organspenderausweis ausgefüllt", erzählt der Oberstabsarzt. Bislang hatte er mit der Stammzellspende jedoch nur beruflich zu tun. Denn wenn aufgrund der anonym gespeicherten Gewebemerkmale jemand als Spender für einen Leukämie-Patienten infrage kommt, wird er von der Stefan-Morsch-Stiftung noch einmal gebeten, eine Blutprobe abzugeben. Zwei oder drei Mal habe ich schon diese Blutabnahmen zur "Nach-Typisierung gemacht", erzählt er. Dann wird im hauseigenen Labor der Stefan-Morsch-Stiftung genauer untersucht, in wie vielen Punkten die Übereinstimmung gegeben ist. Der behandelnde Arzt des Patienten, der Transplanteur, entscheidet aber letztendlich, welcher Spender tatsächlich zur Spende infrage kommt, sofern überhaupt mehrere Spender zu Verfügung stehen. Dann wird der Spender auch noch einmal gefragt, ob er sich als Stammzellspender zur Verfügung stellt.

Auch Andreas Gräser hat diese Prozedur hinter sich: "Ich hatte aber die Entscheidung schon gefällt, als ich mich registrieren ließ." Als Arzt weiß er, dass parallel zu den Untersuchungen, die er absolviert hat, auch der Patient auf die Transplantation vorbereitet wurde. Das bedeutet: Sein Immunsystem wurde komplett ausgeschaltet, durch Bestrahlung oder/und Chemotherapie. Wenn er sich jetzt mit einem Virus infiziert oder es aus irgendeinem Grund mit der Stammzell-Spende nicht klappt, ist sein Leben gefährdet.

Andreas Gräser hofft nun, dass er mit der Stammzellspende das Leben des Patienten retten konnte. Aufgrund der Datenschutzbestimmungen, wird er erst in wenigen Monaten erfahren können, wie es dem Patienten geht. In zwei Jahren dann, besteht die Möglichkeit, dass er den Namen seines genetischen Zwillings erfährt und, wenn der Patient das möchte, ein Treffen stattfindet: "Das fände ich sehr spannend", meint Oberstabsarzt Gräser und drückt für die Genesung die Daumen. Er wirbt dafür, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. red

Die nächste Gelegenheit, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen, findet sich auf Homepage der Stefan-Morsch-Stiftung in der Rubrik Termine, beispielsweise am 14. Juli in Oberthal bei den Saarlandmeisterschaften im Elfmeterschießen.

stefan-morsch-stiftung.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort