Mit einem Lächeln auf den Lippen zur EM-Silbermedaille

Lebach/Tholey. Die 47-jährige Amateurin Grit Dörr aus Lebach-Eidenborn hat drei Jahre hart gearbeitet, um den ersten Ironman-Wettkampf ihres Lebens mit einer anständigen Zeit und aufrechten Ganges mit einem Lächeln zu beenden. Wöchentlich standen bis zu 20 Stunden Training auf dem Plan, den der Lebacher Spitzen-Triathlet Mustafa Okyay ausgearbeitet hatte

Lebach/Tholey. Die 47-jährige Amateurin Grit Dörr aus Lebach-Eidenborn hat drei Jahre hart gearbeitet, um den ersten Ironman-Wettkampf ihres Lebens mit einer anständigen Zeit und aufrechten Ganges mit einem Lächeln zu beenden. Wöchentlich standen bis zu 20 Stunden Training auf dem Plan, den der Lebacher Spitzen-Triathlet Mustafa Okyay ausgearbeitet hatte.Betriebswirtin Dörr, die im Marketing des Tholeyer Bades tätig ist, musste sich diese Zeit vom Berufs- und Familienleben abknapsen. Was ihr sehr am Herzen lag: Lebensgefährte Tom und Sohn Felix standen ebenso voll hinter ihr wie ihr Verein TV Lebach. Wettkampfhärte hatte sich die Athletin vor allem bei Rennen über die Ironman-Halbdistanz geholt. Mit einer Zielvorgabe von zwölf Stunden reiste sie nun zur Europameisterschaft - und überraschte sich selbst am meisten mit einem viel besseren Ergebnis. Nach nur 55:17 Minuten kam sie mit einer Zeit aus dem Wasser, die selbst Profis gut ansteht.

Zu erklären ist diese Leistung auch aus ihrer Vergangenheit: Bereits mit 15 Jahren zählte die gebürtige Leipzigerin (unter dem Mädchennamen Slaby) zur Schwimm-Elite der DDR, verfehlte 1980 bei den Olympischen Spielen in Moskau mit der 400-Meter-Lagen-Staffel nur knapp die Bronzemedaille.

Aus diesen leistungssportlichen Zeiten ist ihr auch die Kopfstärke erhalten geblieben, Dörr kann sich gut motivieren und bei Bedarf auch quälen. Von den immer wieder hereinbrechenden körperlichen und mentalen Krisen wird sie nicht umgehauen. Bei böigem Wind war die Radzeit von 5:57 Stunden (also ein Schnitt von gut 30 Stundenkilometer) beachtlich. Aus dem Sattel gestiegen, setzte sie sich zwei Minuten zum Entspannen hin - und legte danach mit 3:45 Stunden den Marathon so flink und flüssig auf den Asphalt wie vorher noch nie bei einem speziellen Marathonlauf.

Für den letzten Kilometer wurden 4:59 Minuten gemessen, Grit Dörr lief nicht gezeichnet, sondern leicht ins Ziel. Und auf die Frage nach den nächsten Vorhaben antwortete sie: "Pause, Urlaub, ein Glas Rotwein, der Lebacher 12-Stundenlauf und noch ein Sprint-Triathlon." wp

Foto: Peter Thomas

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