Mit Drachen die Welt erobern

Homburg. Dass Autoren und speziell solche, die sich in der fantastischen Ecke aufhalten, gerne mal ganze Welten erfinden, ist keine besondere Überraschung. Wenn sie sich allerdings quasi als Propheten erweisen, dann ist das noch einmal etwas ganz Anderes

Homburg. Dass Autoren und speziell solche, die sich in der fantastischen Ecke aufhalten, gerne mal ganze Welten erfinden, ist keine besondere Überraschung. Wenn sie sich allerdings quasi als Propheten erweisen, dann ist das noch einmal etwas ganz Anderes. Dabei war es beim neuen Werk des Einöders Markus Heitz, der inzwischen seine Zelte in Zweibrücken aufgeschlagen hat, eher ein Zufall, aber schon ein ziemlich frappierender. In seinem Band "Drachenkaiser", der vor wenigen Monaten bei Piper erschienen ist, geht es nämlich in verfremdeter Art und Weise um die Weltwirtschaftskrise. Pate standen zwar die 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, aber dennoch sind die Ähnlichkeiten und die zeitliche Übereinstimmung mit der aktuellen wirtschaftlichen Schieflage nicht zu übersehen. "Es ist fast ein bisschen unheimlich", und er sei froh, dass er das Thema im Band "Die Mächte des Feuers" mit einem kleinen Hinweis schon angelegt habe, sagt Heitz bei einem Besuch in der Homburger SZ-Redaktion. Zudem hat er übrigens einige Bände seines neuen Buches mitgebracht und signiert, die unsere Zeitung jetzt an Leserinnen und Leser verlost (siehe Infobox). Mit "Drachenkaiser" hat der 38-Jährige eine lose Fortsetzung zu "Die Mächte des Feuers" geschaffen - hier wie da geht es um Drachen. Diese ziehen im Hintergrund die Strippen und manipulieren die Mächtigen. Der asiatische Drache hat sich nun vorgenommen durch Börsenmanipulationen an die europäischen Firmen zu kommen. Das Buch beginnt zeitlich ein Jahr vor der Weltwirtschaftskrise der 1920er, vor dem berüchtigten Schwarzen Freitag. "Ich habe ein historische Sache in einen verfremdeten Kontext gestellt", erläutert der studierte Historiker. So sei eine Mischung aus Realem und Erfundenem entstanden. Und warum nun nach Zwergen und Vampiren gerade Drachen? "Das sind uralte magische Figuren." Sie bevölkern Märchen, Sagen, Legenden. Im abendländischen Bereich sei der Drache immer böse. Im asiatischen Raum verstehen ihn die Menschen als Naturgewalt. "Er kann Gutes tun und auch mal Schlechtes auslösen." Bislang ist das Buch von den Lesern gut angenommen worden, berichtet Heitz. "Die Nachfrage ist recht rege." Lange werden seine Fans nicht auf Nachschub warten müssen. Derzeit überarbeite er gerade seinen Vampirroman "Judassohn". Erscheinen soll dieser zur Buchmesse in Leipzig im März. Schluss ist damit noch lange nicht - schließlich steht der Liebhaber schwarzen Tees gleich bei zwei Verlagen unter Vertrag - Droemer Knaur und Piper. Bis 2015 haben diese jeweils mehrere Bücher bei ihm geordert. Das Besondere: "Es sind jeweils zwei Wild Cards dabei", grinst Heitz. Das bedeutet, da darf er aus seinem Genre - Fantasy, dunkle Spannung oder Horror- ausbrechen. Vorstellen kann er sich vieles: einen Krimi oder etwas Humoristisches vielleicht. Und dann steht 2010 noch die immer verschobene Verfilmung seiner Zwerge-Saga an. Viel zu tun also für den Mann aus Einöd mit den vielen Welten im Kopf. "Drachen sind uralte magische Figuren" Markus Heitz

HintergrundWer Lust bekommen hat und sich nun gleich zu Beginn des neuen Jahres in die Drachenwelten stürzen möchte, der kann bei der SZ das neue Heitz-Buch gewinnen. Drei Exemplare des "Drachenkaiser", vom Autor signiert, werden unter allen Einsendern verlost. Beantworten Sie einfach nur die Frage: Woher stammt Markus Heitz? Schreiben Sie das Lösungswort samt Ihrer Adresse und Telefonnummer auf eine Postkarte und schicken Sie diese bis zum Mittwoch, 20. Januar, an die Saarbrücker Zeitung, Redaktion Homburg, Saarbrücker Straße 13, 66424 Homburg. Unter den Einsendern werden die Gewinner gezogen. ustZur PersonMarkus Heitz wurde 1971 in Homburg geboren. Er besuchte die Grundschule in Einöd und dann das Gymnasium Johanneum. Nach dem Wehrdienst studierte er Germanistik und Geschichte an der Universität des Saarlandes. Danach arbeitete er als freier Journalist, auch viele Jahre für die Saarbrücker Zeitung, und Schriftsteller. Im Jahr 2002 erschien der erste Band seines Fantasy-Epos Die dunkle Zeit: "Schatten über Ulldart". Dafür erhielt er den Deutschen Phantastik-Preis, mit dem er noch weitere Male ausgezeichnet wurde. Zuletzt erhielt er ihn im vergangenen Jahr für das "Schicksal der Zwerge". Heute lebt er als freier Schriftsteller mit Frau und Tochter in Zweibrücken. Er ist zudem stiller Teilhaber eines Irish Pubs in Zweibrücken. ust

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