Mit der Kohle geht die Kanarienvogelzucht

Saarwellingen. Munteres Gezwitscher von rund 900 Exemplaren machte sich am Wochenende in der Schulze-Kathrin-Halle in Saarwellingen-Schwarzenholz breit. Der Verband saarländischer Vogelzüchter hatte zur 62. Saarlandmeisterschaft eingeladen. Und es war auch der Gesang, der im Fokus einer besonderen Bewertung stand und zwar in der Rubrik der Gesangskanarien

 Dieser Kanarienvogel zwitscherte bei der Meisterschaft am schönsten. Foto: hth

Dieser Kanarienvogel zwitscherte bei der Meisterschaft am schönsten. Foto: hth

Saarwellingen. Munteres Gezwitscher von rund 900 Exemplaren machte sich am Wochenende in der Schulze-Kathrin-Halle in Saarwellingen-Schwarzenholz breit. Der Verband saarländischer Vogelzüchter hatte zur 62. Saarlandmeisterschaft eingeladen. Und es war auch der Gesang, der im Fokus einer besonderen Bewertung stand und zwar in der Rubrik der Gesangskanarien. Acht Aussteller präsentierten hier in Vierergruppen 56 singende Vögel, denen der Preisrichter Günter Butz ganz genau zuzuhören hatte. Und er entschied: Das schönste Gesangsquartett züchtete Berndt Kohler aus Großrosseln.

Der Kanarienvogel diente früher den Bergleuten unter Tage als Lebensretter. Zwitscherte der Piepmatz munter vor sich hin, war alles in Ordnung. Hörte er auf zu singen, war das den Bergleuten eine Warnung, das Grubengas ausströmte und damit höchste Explosionsgefahr bestand. "Kanarien, bevorzugt Gesangskanarien zu züchten, war oft das Hobby des Bergmanns", erklärte Matthias Schäfer, der stellvertretende Landesvorsitzende. Bereits am Freitag hatte der Preisrichter den Gesängen der 14 Kanarienquartette zu lauschen. Er bewertete die getrillerten Lieder nach Klangfarbe, Tonumfang, Wohlklang und Reinheit.

Acht saarländische Züchter stellten sich dem Wettbewerb in der Rubrik "Gesangskanarien". Aber Schäfer meinte: "Sie sind vom Aussterben bedroht." Die jüngsten Züchter seien über 60 Jahre. Der amtierende Saarlandmeister, Berndt Kohler, ist 63 Jahre alt. Nachwuchsprobleme gebe es generell bei den Vogelzüchtern. "Wie in vielen Vereinen", erklärte Schäfer. Zu den knapp über 160 Verbandsmitgliedern aus 14 Vereinen zählen eben mal drei Jugendliche dazu. Einer von ihnen ist Florian Schäfer. Der Sohn des stellvertretenden Verbandsvorsitzenden tritt in die Fußstapfen seines Vaters und das mit Erfolg. Der Schmelzer holte sich mit einem Exemplar seiner Forbes-Papageiamadine-Züchtung den Saarlandmeistertitel. Schäfer und Kohler waren zwei von insgesamt 65 Ausstellern, die ihre rund 900 Vögel unter anderem in den Sparten Kanarien, Exoten oder Sittiche in den Wettbewerb schickten.

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