Mit dem Zug ans Mittelmeer Bahnreise von Saarbrücken direkt nach Marseille? So gehts!

Saarbrücken · Ohne Umstieg vom Saarland an die Côte d’Azur, ans Mittelmeer. In Saarbrücken in den Zug und ihn erst in Marseille verlassen: Das ist möglich. Dabei handelt es sich nur um ein Intermezzo. Bahn-Freunde sollten sich nicht auf einen Dauerzustand freuen.

Ein paar Wochen direkten Draht von Saarbrücken ans Mittelmeer nach Marseille. (Symbolbild)

Ein paar Wochen direkten Draht von Saarbrücken ans Mittelmeer nach Marseille. (Symbolbild)

Foto: dpa/Marijan Murat

Vom Saarland aus mit dem Zug in weit entfernte Regionen reisen, ohne dabei mehrfach umzusteigen. Nicht mit dem Koffer von Bahnsteig zu Bahnsteig eilen, um den Anschluss noch gerade so zu erreichen. Ein Wunsch, der nur allzu oft ein Traum bleibt – wer sich mit dem ICE von Saarbrücken aus auf den Weg machen will. Ein Umstieg ist in den meisten Fällen unumgänglich. Doch jetzt gibt es ein Urlaubsziel, das bei vielen Sehnsüchte weckt und nun umso vieles näher scheint: Marseille am Mittelmeer. Dass dies allerdings auf Dauer so bleibt, darauf sollten sich Kunden tunlichst nicht verlassen.

Von Saarbrücken ohne Umstieg mit der Bahn direkt ans Mittelmeer

Es ist lediglich ein Zwischenspiel, dass die Kunden vom Saarland aus beglückt. Schon bald ist es damit auch schon wieder vorbei. Nur kurz besteht die direkte Verbindung von der saarländischen Landeshauptstadt aus in Richtung Mittelmeer. Ab Samstag, 10. August, ist die siebenstündige Reise möglich. Und ganz ohne lästiges Umsteigen. Einmal am Tag vom Hauptbahnhof in Saarbrücken nach Marseille-St. Charles.

Die Abfahrt ist um 14.35 Uhr im Saarland, geplante Ankunft an der Côte d’Azur um 21.46 Uhr. Auf der Strecke ist das französische Gegenstück des deutschen Schnellzugs ICE unterwegs: der TGV der Staatsbahn SNCF. Dabei handelt es sich um den Zug, der üblicherweise in Mannheim startet.

Warum es vom Saarland aus an die Côte d’Azur geht

Und um keine neue Verbindung. Es ist die bestehende, die üblicherweise einen anderen Weg nimmt. Denn sie rollt eigentlich über die Rheintrasse via Karlsruhe und Baden-Baden weiter nach Frankreich. Da dort zurzeit aber gebaut wird, muss der Schnellzug umgeleitet werden. Was Reisende ab Mannheim und in der Verlängerung ab Stuttgart eine 90 Minuten längere Reise beschert, kommt Zusteigenden in Saarbrücken zugute. Sie haben eine neue Destination, allerdings nur auf Zeit.

Die Fahrt führt von hier aus über Straßburg im Elsass, wo auch sonst der Zug in Frankreich einfährt. Weitere Haltepunkte sind nach Angaben des Verkehrsclubs Deutschland (VCD): Besançon, Chalon sur Saône, Lyon, Avignon und Aix en Provence. Von der Umleitung profitiere auch die Pfalz: Denn der TGV halte außerdem in Kaiserslautern, bevor es nach Saarbrücken weitergeht.

Weitere Verbindungen werden über Saarbrücken umgeleitet

Wegen der Bauarbeiten werden weitere Züge umgeleitet. Von München und Stuttgart nach Paris geht es ebenfalls in der gleichen Zeit über Saarbrücken. Das beschert nach VCD-Angaben dem Saarland für einige Wochen drei weitere Fahrten an die Seine. Abfahrtzeiten seien um 9, 13 und 19 Uhr.

Und darum profitiert das Saarland für kurze Zeit von zusätzlichen Fernverbindungen ohne Umstieg: Auf der Bahnstrecke zwischen Karlsruhe in Baden-Württemberg und Basel/Schweiz werden zwei zusätzliche Gleise verlegt. Sie sollen Fern-, Nah- und Güterverkehr mehr Platz auf der Schiene bieten. Nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) will das Unternehmen damit erreichen, dass mehr Züge schneller und pünktlicher auf der Strecke verkehren. Zusätzliche Bauarbeiten stehen im August zwischen Rastatt und Baden-Baden an: Gleise, Weichen und Oberleitungen stehen im Fokus.

Wann das Intermezzo wieder vorbei ist

Ende der Bauarbeiten: Freitag, 30. August. Wenn die Sanierung der eigentlichen Strecke abgeschlossen ist, zieht der TGV wieder um – und das Saarland ist wieder um eine attraktive Anbindung ärmer. Dann sind wie zuvor mehrfach Umstiege nötig, wer ans Mittelmeer will.