„Mit den Mitarbeitern und für sie“

Kreis Saarlouis · Nico Caló liegt falsch, sagt Landrat Patrik Lauer nach dem SZ-Interview mit dem Regionalgeschäftsführer der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD). Personalrat und Gewerkschaft seien in den Prozess der Organisationsuntersuchung im Landratsamt eingebunden.

"Die Vorwürfe der GÖD sind für uns völlig unverständlich. Der Personalrat und die Gewerkschaften wurden von Anfang an in den Prozess mit eingebunden", weist Landrat Lauer die Vorwürfe von Nico Caló im SZ-Interview vom Freitag zurück. Caló hatte unter anderem mangelnde Beteiligung der Belegschaft beklagt und berichtet, dass Beschäftigte wegen der Organisationsuntersuchung (OU) beim Landratsamt Angst hätten.

Diese OU führten er und die Berater von PwC "mit den Mitarbeitern durch und auch für sie", sagt Lauer. Es gehe darum, die Last auf die Schultern gleichmäßig zu verteilen und mögliche Ungleichgewichte abzubauen.

Befragung freiwillig

Caló hatte Fragebögen im Zuge der OU kritisiert. Mitarbeiter hätten Zweifel geäußert, ob sie sich auf Anonymität verlassen könnten. Für Lauer abwegig. Alle Fragebögen hätten der Personalvertretung zur Verfügung gestanden, und es seien keine Bedenken formuliert worden. Außerdem sei die Beteiligung an der Befragung freiwillig gewesen. Schließlich seien auch Bedenken in Sachen Anonymität zerstreut worden, indem in Sozialräumen öffentliche PCs genutzt werden konnten.

Durchgehend habe er den Personalrat informiert, sagt Lauer. "Dass der Personalrat im laufenden Verfahren wiederholt keinerlei Bedenken anmeldete und den Maßnahmen zustimmte, jetzt aber öffentlich und erst nach Ablauf des Umfragezeitraums plötzlich doch Probleme sieht, ist unverständlich", sagt er.

Wenn behauptet wird, die Mitarbeiter hätten generell Angst vor der Untersuchung, ist das aus Lauers Sicht falsch. "Dass Einzelne ihre bisherige Art der Aufgabenerfüllung auf den Prüfstand stellen lassen müssen, ist gewollt", sagt der Landrat. Doch warum solle die "große Mehrzahl unserer ausgesprochen engagierten und motivierten Mitarbeiter" Angst haben?, fragt er.

An einer einvernehmlichen Abstimmung mit der Personalvertretung habe er großes Interesse, sagt Lauer. Doch dies könne keine Einbahnstraße sein: "Deswegen ist ein konstruktives Mitwirken auf beiden Seiten erforderlich und keine Verhinderungshaltung."

"Untersuchung überfällig"

Und dass die Untersuchung, die auch die Kreistagsmehrheit und die Bürgermeister für überfällig erachteten, wichtig und richtig ist, steht für Lauer fest: "Angesichts der angestrengten Finanzlage unserer Kommunen fühlen wir uns verpflichtet, mit der Kreisumlage verantwortungsvoll zu wirtschaften. Städte, Gemeinden und schließlich auch die Bürger haben ein Recht darauf, dass die Landkreisverwaltung nicht nur ein moderner Dienstleister ist, sondern auch sorgsam mit ihren Steuergeldern umgeht."

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