Mit dem Rad bald ganz hoch hinaus

Dillingen. Wer Dirtbike fährt, liebt den Kick. Das Gefühl, in der Luft zu schweben. "Am höchsten Punkt ist man wie schwerelos", schwärmt Konstantin Schäfer aus Pachten. "Wie im Stillstand", wirft Fabian Grygoruk ein. Sie gehören zu einer Gruppe von Jugendlichen, die sich derzeit mit Hilfe der Aktion "Jugend bewegt Stadt" in Dillingen einen Traum erfüllt

 Fabian Grygoruk, Luca Schneider, Sven Längler und Konstantin Schäfer arbeiten an ihrer Dirtbike-Anlage. Foto: Thomas Seeber

Fabian Grygoruk, Luca Schneider, Sven Längler und Konstantin Schäfer arbeiten an ihrer Dirtbike-Anlage. Foto: Thomas Seeber

Dillingen. Wer Dirtbike fährt, liebt den Kick. Das Gefühl, in der Luft zu schweben. "Am höchsten Punkt ist man wie schwerelos", schwärmt Konstantin Schäfer aus Pachten. "Wie im Stillstand", wirft Fabian Grygoruk ein. Sie gehören zu einer Gruppe von Jugendlichen, die sich derzeit mit Hilfe der Aktion "Jugend bewegt Stadt" in Dillingen einen Traum erfüllt. Sie bauen in der Nähe des neuen Dillinger Tierheims eine Dirtbike-Anlage. Dazu schütten sie Sandhügel auf, klopfen sie fest, um später mit einem speziellen Fahrrad, dem Dirtbike, wagemutige Sprünge zu üben.

Die Dirtbike-Anlage ist das Dillinger Leuchtturmprojekt der Aktion "Jugend bewegt Stadt." Das ist ein bundesweites Forschungsprojekt, an dem sich 2010 sieben Städte beteiligen (wir berichteten). Gefördert werden kleine Sportprojekte bis maximal 2000 Euro. Dillingen hat dafür vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung ein Gesamtbudget von 25 000 Euro erhalten. Bedingung: Die Ideen müssen von den Jugendlichen selber stammen, sie müssen an der Planung und Umsetzung beteiligt sein.

Auch Konstantin, Fabian und ihre Freunde haben davon erfahren. Sie sind eine Gruppe von jungen Leuten, die seit Jahren gemeinsam Mountainbike fahren. Doch der richtige Kick sind eben die Sprünge auf einer Dirtbike-Anlage. Zu der Gruppe gehört auch Luca Schneider aus Gerlfangen. Um Dirtbike zu fahren, hat der 17-jährige Gerlfanger gemeinsam mit den anderen Mountainbikern sogar ein kleines Grundstück in seinem Heimatort gepachtet, um dort drei Sprunghügel aufzuschütten. Doch die nächste richtige Dirtbike-Anlage steht bislang in Trier. Die in Dillingen soll noch größer werden.

Und die Jugendlichen haben nicht nur die Idee gehabt, sondern die Anlage auch selbst geplant, gemeinsam mit der Stadt nach einem Grundstück gesucht und packen jetzt zur Schaufel, um die Hügel herzurichten. Und auch wenn sie Ende des Jahres fertig ist, geht die Arbeit weiter. "Man muss die Hügel immer wieder aufschütten und baut fast mehr, wie man fährt. Aber das lohnt sich", sagt Sven Längler aus Dillingen. Außerdem wird nach Angaben der Stadt Dillingen überlegt, einen eigenen Verein zu gründen, der die Patenschaft für die Anlage übernimmt. Zuvor machen die Mountainbiker aber ordentlich Werbung. Sie haben sogar eine Gruppe bei Facebook ("Dirtpark Dillingen") gegründet. Mit bereits 60 Mitgliedern.

Meinung

Gemeinsam

etwas bewegen

Von SZ-Mitarbeiterin

Dörte Grabbert

Wenn sie wirklich etwas bewegen können, sind Jugendliche durchaus bereit, viel Freizeit zu opfern und sich auch in kommunale Projekte einzubringen. Man muss ihnen nur ein Forum geben. Das scheint das Forschungsprojekt "Jugend bewegt Stadt" zu zeigen.

Mit Ideen und Leidenschaft bringen sich die jungen Mountainbiker ein, um sich und anderen Jugendlichen einen Traum zu erfüllen. Und die Stadtverwaltung unterstützt sie dabei tatkräftig.

Das Lob geht also auch an die Stadt. Dass Dillingen sich für das Forschungsprojekt "Jugend bewegt Stadt" beworben hat, zeigt schon, dass Jugendliche der Stadtverwaltung am Herzen liegen. Sie bekommen hier genau den Raum, den sie brauchen, um ihre Ideen anzubringen und zu verwirklichen. Das ist beispielhaft.

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