Mit Cello und Stimme: Die Kirche als idealer Klang-Raum

Bischmisheim. Zunächst wollten sie die Bischmisheimer gar nicht haben: Doch heute ist ihre Schinkelkirche das Juwel des Ortes. Wie der Name verrät, stammt der Entwurf für den achteckigen Bau von keinem Geringeren als Karl Friedrich Schinkel (1781 bis 1841), dem berühmtesten deutschen Baumeister des 19. Jahrhunderts

 Besonders schön: die Schinkelkirche. Foto: Archiv

Besonders schön: die Schinkelkirche. Foto: Archiv

Bischmisheim. Zunächst wollten sie die Bischmisheimer gar nicht haben: Doch heute ist ihre Schinkelkirche das Juwel des Ortes. Wie der Name verrät, stammt der Entwurf für den achteckigen Bau von keinem Geringeren als Karl Friedrich Schinkel (1781 bis 1841), dem berühmtesten deutschen Baumeister des 19. Jahrhunderts. Mit ihrer schlichten wie originellen Architektur und dem freundlichen, lichten Innenraum entzückt die Schinkelkirche nicht nur unvoreingenommene Betrachter, sondern auch Fachleute. Studien zufolge soll das zwischen 1822 und 1824 errichtete und seinerzeit von der Gemeinde missbilligte Gotteshaus geradezu das Idealbild einer evangelischen Dorfkirche verkörpern. Da das markante Achteck zudem über eine sehr gute Akustik verfügt, zählt es schon seit vielen Jahren zu den Stammspielstätten der Saarbrücker Sommermusik. Bei der aktuellen, dem Thema "Heimat" gewidmeten Festivalausgabe setzt Sommermusikchef Thomas Altpeter, der schräg gegenüber wohnt, die Schinkelkirche nun besonders häufig ein. Fünf Konzerte werden hier im August und September über die Bühne gehen. Start ist am Donnerstag, 26. August, mit einer Stimm-Performance von Karin Zimmer: Unter dem kryptischen Titel "Heimat KMZ 10" wird sich die aus St. Wendel stammende und am Hamburger Johannes-Brahms-Konservatorium ausgebildete Mezzosopranistin mit diesem Emotionen-beladenen Begriff auseinandersetzen. "Das Quatuor Plus" nennt sich ein Kammerensemble um den Geiger Götz Hartmann, das sich vor drei Jahren aus saarländischen und pfälzischen Musikern der Deutschen Radio Philharmonie formierte. In der um einen Kontrabass erweiterten Streichquartettbesetzung werden am Samstag, 28. August, Werke aus der Feder von Antonin Dvorák und dem Saarbrücker Experimentaljazzer Stefan Scheib erklingen. Sein Sommermusik-Debüt hatte er vor einigen Jahren bereits hier in der Schinkelkirche: Am Freitag, 10. September, wird der aus Russland stammende Cellovirtuose Mark Varshavsky nun wieder mit einem Solo zu hören sein, mit Noten von Bach, Britten und dem Spanier Gaspar Cassado (1887 bis 1966). Regelmäßige Sommermusik-Gäste mit Schinkelkirchen-Erfahrungen sind die Musikerinnen und Musiker des Saarbrücker Haydn-Quartetts, die am Freitag, 17. September, Streicherliteratur von Beethoven, Dvorák und Puccini interpretieren wollen. Den Abschluss der Schinkelkirchen-Termine gestalten am 23. September die vier Damen von "Unterwegs". Das von Düsseldorf aus operierende vokalisierte Streicherensemble (Gesang, Violine, Bratsche, Cello) führt deutsche Volksweisen, vorwiegend aus Bayern, und auch Kunstlieder im Gepäck. uhr

Auf einen BlickDie Termine der Saarbrücker Sommermusik in der Schinkelkirche, Beginn jeweils 20 Uhr, Eintritt frei: Donnerstag, 26. August: Karin Zimmer, Stimmperformance.Samstag, 28. August: "Das Quatuor Plus", Kammermusik. Freitag, 10. September: Mark Vashavsky, Cello solo Freitag, 17. September: Haydn Quartett, Streichquartette Donnerstag, 23. September: "Unterwegs", Volks- und Kunstlieder.Info: (06 81) 905-49 03 und (01 77) 4 91 58 87

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