Mit brennender Pyramide in den Mai

Güdesweiler. Eigentlich ist die zehn Meter hohe Pyramide viel zu schade, um verbrannt zu werden. Mit diesem in Flammen stehenden Kunstwerk wurden am Montagabend in Güdesweiler die Hexen mit einem flammenden Kunstwerk. Das erste Maifeuer an der Fischerhütte wurde 1994 entzündet

 Die Pyramide brennt am Güdesweiler Fischweiher. Fotos: Frank Faber

Die Pyramide brennt am Güdesweiler Fischweiher. Fotos: Frank Faber

Güdesweiler. Eigentlich ist die zehn Meter hohe Pyramide viel zu schade, um verbrannt zu werden. Mit diesem in Flammen stehenden Kunstwerk wurden am Montagabend in Güdesweiler die Hexen mit einem flammenden Kunstwerk.Das erste Maifeuer an der Fischerhütte wurde 1994 entzündet. "Wir haben ganz klein angefangen und Holz für ein Maifeuer gesammelt", erzählt Axel Will, der technische Leiter im Angelsportverein (ASV). Will arbeitete als Bergmann und hat sich damals in der Grube die Idee für die pyramidenförmige Holzkonstruktion abgeschaut.. "Früher wurden in der Grube so die Pfeiler gesetzt", erklärt er. Auf einer Grundfläche von fünf Mal fünf Metern hat das zehnköpfige Team des ASV an vier Wochenenden massive Holzstämme mit schwerem Gerät hochgehievt und übereinandergelegt. "Die Stämme werden wie beim Bau eines kanadischen Blockhauses passend geschnitten, ineinander gesteckt und mit Eisen und Klammern gesichert", informiert Will. Alles sei stabil. Das Gerüst wurde zusätzlich mit Abfallholz gefüllt. Insgesamt sind etwa 30 Kubikmeter Holz für die Fertigstellung des gigantischen Hinguckers verarbeitet worden.

 Die Bäume haben die ASV-Helfer selbst gefällt, herangeschafft und zu einem zehn Meter hohen Turm aufgeschichtet.

Die Bäume haben die ASV-Helfer selbst gefällt, herangeschafft und zu einem zehn Meter hohen Turm aufgeschichtet.

Die Vorbereitungen für den Bau der Pyramide begannen schon im November. Da wurden die Stämme im Wald gefällt und mit dem Radlader rausgezogen. "So was machen wir selbst. Wir sind alle ja auch noch bei den Schlepperfreunden aktiv", erklärt der ASV-Vorsitzende Mike Seibert. Diesmal hat die Gruppe im Waldstück der ehemaligen Lehrerin Marianne Scherer die Laubbäume freigeschnitten und die Tannen abgeholzt. "Viele Privatleute unterstützen uns unheimlich. Wenn ein Baum zu fällen ist, melden sie sich bei uns", sagt Seibert. Während er auf den fertig geschichteten turmhohen Holzstapel blickt, fallen ihm Anekdoten ein. Vor drei Jahren bekam der ASV wegen der Trockenperiode keine Genehmigung zum Abbrennen des Maifeuers. "Erst vier Wochen später konnten wir abbrennen, weil es zwischendrin nur geregnet hat", schildert Seibert. Im vergangenen Jahr erhielten sie die Freigabe erst um 17 Uhr vor dem Hexenfeuer.. "Für heute haben wir die Freigabe schon in der Tasche", vermeldet Will. Zuerst muss von der Feuerwehr aber noch die Wasserwand gestellt werden. "Die Konstruktion ist so konzipiert, dass sie stufenweise in sich zusammenfällt. Die Pyramide kippt nicht um", bekräftigt Will. Ab den Abendstunden erwartet der ASV seine ersten Gäste zur Feier in den Mai.. Längst ist das ASV-Hexenfeuer vom Geheimtipp zum Publikumsmagnet geworden. Das flammende Spektakel am Fischweiher lockt immer mehr Schaulustige und Besucher an. "Wir sind das einzige Dorf in der Gemeinde Oberthal, indem noch ein Hexenfeuer abgebrannt wird", weiß Seibert. Bei Anbruch der Dunkelheit wird die Pyramide angezündet, die riesigen Flammen schlagen gen Himmel und an der Fischerhütte wird mit Live-Musik gefeiert.

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