Mission Titelverteidigung
St. Wendel. "Vergangenen Sonntag habe ich in Luxemburg ein schweres Rennen gewonnen. Ich denke, dass ich in Magstadt in einer Topform an den Start gehen werde." Sascha Weber, der amtierende deutsche U-23-Meister im Rad-Cross, ist optimistisch
St. Wendel. "Vergangenen Sonntag habe ich in Luxemburg ein schweres Rennen gewonnen. Ich denke, dass ich in Magstadt in einer Topform an den Start gehen werde." Sascha Weber, der amtierende deutsche U-23-Meister im Rad-Cross, ist optimistisch. Die Mission in Magstadt lautet: Titelverteidigung - nicht weniger hat Weber diesen Sonntag in dem baden-württembergischen Örtchen bei Sindelfingen angepeilt. Allerdings wird das Rennen um die deutsche Meisterschaft unter verschärften Bedingungen ausgetragen: bei vorhergesagtem Schneefall und minus vier Grad Höchsttemperatur. Start auf dem 2,6 Kilometer langen Rundkurs ist am Sonntag um 11.20 Uhr. Die Wettervorhersage schreckt den abgehärteten Cross-Meister nicht die Bohne: "Das ist mir eigentlich egal - da muss jeder durch. Jedenfalls ist es mir so lieber, als ein oder zwei Grad plus und Regen", sagt Weber, der die Strecke von früheren Rennen kennt: "Der Kurs ist super schwer, mit einem sehr steilen und langen Anstieg über ein Wiesenstück. Dann kommen eine Abfahrt und eine Gegenwelle auf Teer. Die Zielgerade ist wieder ansteigend."Durchwachsene SaisonZwei taktische Varianten, wie er das Rennen angeht, hat er durchgespielt: "Entweder haue ich direkt vom Start weg rein und sehe, wer mitgehen kann. Oder ich fahre eher taktisch und warte ab." Wahrscheinlicher ist die erste Variante: "Das Taktieren ist nicht so mein Ding, da passieren mir immer irgendwelche Missgeschicke - das Offensive liegt mir besser. Wahrscheinlich werde ich Vollgas fahren." Als Hauptkonkurrenten im Kampf um den Meistertitel hat Weber wie im Vorjahr Marcel Meisen und Ole Quast ausgemacht. Wobei der für den RSC St. Wendel startende Weber seinen Kollegen Quast vom Stevens-Racing-Team nicht ganz so stark einschätzt wie Meisen (Team Kuota-Indeland). "Marcel ist ein schneller Rennfahrer mit internationalem Niveau. Ich denke, wenn das Rennen richtig schwer wird, kann eigentlich nur noch er mitfahren", sagt Weber. Die bisherige Saison bezeichnet der St. Wendeler, der seit Sommer vergangenen Jahres in der Sportfördergruppe der Bundeswehr ist, "als durchwachsen. Ich hatte ziemlich viele technische Ausfälle. Was jetzt nicht am Material lag, sondern beim Querfeldein einfach immer mal wieder passiert." Bei der Europameisterschaft Anfang November gab Weber, zwischenzeitlich auf Platz fünf liegend, nach zwei Pannen auf: "Am Ende um Platz 40 mitzufahren, machte wenig Sinn." Dafür liefe es im Weltcup ganz gut, wie Weber erzählt: "Da bin ich unter den ersten 15, damit bin ich zufrieden." Sein Betreuer Kunibert Bock dagegen nicht: "Ich messe Sascha an seinem fünften Platz bei der Weltmeisterschaft im Vorjahr, und an die Leistung konnte er bislang nicht mehr anknüpfen." Trotzdem traut er ihm am Sonntag die nationale Titelverteidigung zu. Allerdings rät er seinem Schützling zum Taktieren: "Ich habe ihm empfohlen, die ersten beiden Runden abzuwarten." Denn in diesem Jahr gelte: "Sascha ist der große Favorit, und alle werden abwarten und schauen, was er macht. Mit diesem Druck wird er zurecht kommen müssen." "Wahrscheinlich werde ich Vollgas fahren."Radcross-Fahrer Sascha Weber über seine Taktik für die deutsche Meisterschaft