Mischen für höhere Erträge

Blieskastel. Agrar-Experten haben jetzt zu einem verstärkten Anbau von Mischfrüchten in der Landwirtschaft aufgerufen. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung/Peter-Imandt-Gesellschaft hatte in Kooperation mit Slow Food Saarland, der Bliesgau Ölmühle und dem Verein Bliesgau Genuss Erzeuger, Gastronomen und Verbraucher zu einer Fachtagung in Blieskastel eingeladen

 Leindotter - wie er hier auf einem Feld im Bliesgau zu sehen ist - bringt der Erbse beim gemeinsamen Anbau auf einem Feld 35 Prozent mehr Ertrag pro Hektar. Foto: Bliesgau Ölmühle

Leindotter - wie er hier auf einem Feld im Bliesgau zu sehen ist - bringt der Erbse beim gemeinsamen Anbau auf einem Feld 35 Prozent mehr Ertrag pro Hektar. Foto: Bliesgau Ölmühle

Blieskastel. Agrar-Experten haben jetzt zu einem verstärkten Anbau von Mischfrüchten in der Landwirtschaft aufgerufen. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung/Peter-Imandt-Gesellschaft hatte in Kooperation mit Slow Food Saarland, der Bliesgau Ölmühle und dem Verein Bliesgau Genuss Erzeuger, Gastronomen und Verbraucher zu einer Fachtagung in Blieskastel eingeladen.Erheblich höhere Ernteerträge als bei der herkömmlichen Fruchtfolge könnten Landwirte bei einem kombinierten Anbau der Mischfrüchte Erbse und Leindotter auf einem Feld erzielen, berichtete in einem Vortrag der emiritierte Professor für Landschaftsarchitektur an der Fachhochschule Weihenstephan, Ernst Schrimpff. Allein 35 Prozent höhere Ernte-Erträge pro Hektar könne man so bei der Erbse erreichen. Zusätzlich ernten würden die Mischfrucht-Bauern ein Leindotter-Nebenprodukt, das sie als tierisches Futtermittel, als Speiseöl oder Kraftstoff verwerten könnten. Als vorteilhaft erweisen sich nach den Worten Schrimpffs, dass beide Pflanzen nicht um Nährstoffe im Boden konkurrierten, der Leindotter den Unkrautwuchs verhindert und bewirke, dass die Erbse nicht umkippt. Schrimpff: "Die Anbauweise ist umwelt- und ressourcenschonend sowie naturverträglich." Allerdings sei der Mischfrucht-Anbau noch zu wenig bekannt.

Der Mischfrucht-Anbau spielt in der konventionellen wie auch in der ökologischen Landwirtschaft des Saarlandes kaum eine Rolle, teilte das hiesige Umweltministerium auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung mit. Der "sehr geringe Anteil" der Mischfrüchte am gesamten Anbau verteile sich über das ganze Saarland, hieß es. Vor allem seien hierzulande die Mischfrüchte Hafer/Erbsen, Hafer/Ackerbohnen, Gerste/Leindotter und Hafer/Leindotter bekannt. Dabei stützt das Getreide in der Regel die schwächere Pflanze, zum Beispiel die Erbse.

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