Ministerin lässt's in der Kasse klingeln

Sulzbach. Annegret Kramp-Karrenbauer hielt sich nicht mit langer Vorrede auf. Nach kurzer Begrüßung ging's in die Umkleide. Dort erhielt sie ein rotes T-Shirt und sofort stürzte sich die Sozialministerin in die Arbeit. Am Freitagmorgen machte Annegret Kramp-Karrenbauer ein Praktikum im Cap-Markt Sulzbach. Los ging's an der Obsttheke

 MInisterin Annegret Kramp-Karrenbauer machte sich gestern unter anderem an der Kasse des Sulzbacher Cap-Marktes nützlich. Foto: Becker & Bredel

MInisterin Annegret Kramp-Karrenbauer machte sich gestern unter anderem an der Kasse des Sulzbacher Cap-Marktes nützlich. Foto: Becker & Bredel

Sulzbach. Annegret Kramp-Karrenbauer hielt sich nicht mit langer Vorrede auf. Nach kurzer Begrüßung ging's in die Umkleide. Dort erhielt sie ein rotes T-Shirt und sofort stürzte sich die Sozialministerin in die Arbeit. Am Freitagmorgen machte Annegret Kramp-Karrenbauer ein Praktikum im Cap-Markt Sulzbach. Los ging's an der Obsttheke. Danach arbeitete die Ministerin am Tiefkühlregal und zum Abschluss ihrer Schicht an der Kasse.

Der Cap-Markt in Sulzbach öffnete am 18. Januar seine Pforten. Das Kürzel "Cap" steht für Handicap, was auf Deutsch "Benachteiligung" bedeutet. In dem neuen Supermarkt arbeiten Menschen mit einer Körperbehinderung zusammen mit Fachkräften aus dem Lebensmittelbereich. Der Markt ist ein ganzheitliches Integrations-Konzept. Betreiber ist die Reha-Gesellschaft aus Saarbrücken. Geschäftsführer ist Rainer Blum. Er erklärte. "Wir haben unsere behinderten Kollegen extra für ihre Tätigkeit in dem neuen Markt geschult." Nach Angaben des Geschäftsführers arbeiten dort 20 Mitarbeiter, fünf davon haben eine körperliche Behinderung.

Martha Kläser (82) und Hilde Jachmann (76) hatten die Ministerin gleich erkannt. "Wir sind unheimlich froh, dass es diesen Markt gibt", erzählten die beiden Rentnerinnen. Hilde Jachmann berichtete: "Ich komme aus Altenwald und bin jeden Tag hier zum Einkaufen. Mir gefällt der Markt. Die Mitarbeiter sind alle sehr nett." Und zur Ministerin meinte sie: "Schauen sie doch bitte, dass wir auch in Altenwald wieder ein Lebensmittelgeschäft bekommen. Wir haben nur noch zwei Bäckereien." Sie komme immer dienstags und freitags in den Markt, erklärte Martha Kläser. "Ich muss öfter zum Arzt oder in die Apotheke, da kann ich hier gleich auch meine Einkäufe erledigen." Um 12 Uhr war die Schicht von Annegret Kramp-Karrenbauer vorbei. "Es ist eine sehr interessante und vor allem abwechslungsreiche Tätigkeit. Es hat mir großen Spaß gemacht", so ihr Fazit. Und ein dickes Lob hatte die Ministerin für ihre neue Kolleginnen und Kollegen: "Ein engagiertes und hoch motiviertes Team." Cap-Marktleiter Heribert Brendel schwärmte von seiner Teilzeit-Kraft. Es sagte: "Sie passt sehr gut in unser Team. Ich würde sie sofort einstellen." Und mit einem Schmunzeln fügte er an: "Nur über die Vergütung müssten wir uns noch unterhalten."

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