Saarbrücken. Im Gespräch zwischen Wirtschaftsminister Christoph Hartmann (FDP) mit saarländischen Viehlandwirten auf seiner Tour "Aus der Region - für die Region" kam unter anderem heraus, dass es im Saarland kaum noch Fleischereien gebe und auch die Nachfrage an saarländischem Fleisch zu gering sei. Zudem beziehe sich die Nachfrage vor allem auf Fleisch-Edelstücke. "Wohin aber mit den Nichtedelteilen?", fragte Hartmann unter anderem, als er nun Kontakt mit dem Wendelinushof in St. Wendel aufnahm. Die Landfleischerei ist eine Tochtergesellschaft des Werkstattzentrums der Lebenshilfe für behinderte Menschen. Um die Wertschöpfungskette abzudecken, müsse es gelingen, von der Zucht über die Schlachterei bis hin zur Metzgerei und dem Verbraucher alle mit ins Boot zu holen. Dazu könne sich der Wirtschaftsminister vorstellen, verstärkt dafür zu werben, regionales Fleisch in der Gastronomie und in Großküchen anzubieten. "Vielleicht ist das eine Absatzchance", meinte Hartmann. Neue Beratungsstelle geplantErste Gespräche dazu gab es nun auf dem Wendelinushof. Ein Vertrag, der zwischen Landwirt, Fleischerei und Gastronomie geschlossen werden soll, könne zudem eine Möglichkeit sein, regionales Fleisch auf die Speisekarte von Restaurants zu bekommen. Das Ministerium werde sich bei möglichen Vermarktungschancen quasi als Vermittler zur Verfügung stellen. "Gegebenenfalls würden wir dazu einen Berater einstellen. Das muss man prüfen", sagte Hartmann im Gespräch mit der SZ. Dieser Berater wäre dann auch Ansprechpartner, wenn es darum gehe, weitere landwirtschaftliche Produkte aus der Region zu vermarkten. Milch, Brot und Gemüse sowie der Urlaub auf dem Bauernhof waren schließlich weitere Themen von Podiumsdiskussionen, zu denen der Wirtschaftsminister die Landwirte von der Saar in den vergangenen Wochen eingeladen hatte. Im November soll es eine Abschlussveranstaltung geben. Hartmann hofft bis dahin weitere Ergebnisse präsentieren zu können.