Minister Storm stößt Generationendialog an

Saarbrücken. Er ist Minister für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie - seine Themen gehen alle an, mag manches auch sehr abstrakt und technokratisch klingen. Gestern stellte Andreas Storm (CDU) vor Medienvertretern in Saarbrücken sein Arbeitsprogramm für 2013 vor. Ganz vorne siedelt der Minister das Thema Generationengerechtigkeit an

 Öffentliche Suppenküchen sind ein Zeugnis von Armut. Diese soll im Saarland bekämpft werden. Foto: dpa

Öffentliche Suppenküchen sind ein Zeugnis von Armut. Diese soll im Saarland bekämpft werden. Foto: dpa

Saarbrücken. Er ist Minister für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie - seine Themen gehen alle an, mag manches auch sehr abstrakt und technokratisch klingen. Gestern stellte Andreas Storm (CDU) vor Medienvertretern in Saarbrücken sein Arbeitsprogramm für 2013 vor. Ganz vorne siedelt der Minister das Thema Generationengerechtigkeit an. Storm will Alt und Jung ganz konkret miteinander ins Gespräch bringen. Sein Ministerium hat für 2013 eine Veranstaltungsreihe "Generationen-Dialog-Saarland" geplant. Sie soll in Illingen starten, in einer Kommune, die der Minister auf dem Feld der Seniorenpolitik für beispielgebend hält. Dort werden auf einer Tagung Vertreter des Landessenioren-Rates mit denen der Jugendverbände zusammentreffen, etwa mit der Landesschülervertretung. 50 Teilnehmer werden es sein. Laut Storm will der "Generationen-Dialog-Saar" Kommunen Anstöße für eine aktive Gestaltung des demografischen Wandels geben und gute Ideen weitertragen. Außerdem sollen die jungen Bürger ein Gefühl entwickeln dafür, dass die Bewältigung des demografischen Wandels, von dem das Saarland überproportional betroffen sein wird, eine Alltags-Aufgabe ist. "Ich möchte Alt und Jung endlich einmal zusammenführen", so Storm. Der Minister hat sich einen Zeitrahmen bis zur Kommunalwahl 2014 gesetzt. Bis dahin soll der Dialog "flächendeckend" gelaufen sein.Außerdem wird Storms Ministerium den "Pflegedialog" fortführen. Im ersten Jahres-Quartal rechnet Strom mit der Einsetzung eines Pflegebeauftragten durch den Landtag. "Um dem Mangel an Pflegekräften entgegenzuwirken, werden wir eine große Werbe-Kampagne starten", kündigte Storm an. Er hält ein "Pflegeberufegesetz" für notwendig. Die strikte Trennung zwischen der Pflege im Heim und der Pflege im Krankenhaus müsse aufgehoben werden, meint der Minister. Ein solches Gesetz würde eine gemeinsame Basisausbildung von Krankenhaus- und Heim-Pflegekräften festlegen und dadurch einen Wechsel der Mitarbeiter zwischen den Institutionen ermöglichen. "Dies wäre ein wichtiger Schritt, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen", so Storm.

Storm nutzte die Gelegenheit, noch einmal klar zu stellen, dass er kein Verfechter einer ehrenamtlich organisierten Pflege ist. "Es wäre absurd, Fachkräfte durch Ehrenamtler ersetzen zu wollen", erklärte der Minister. "Mein Ansatz betrifft ergänzende versorgende Gemeinschaften".

Zusätzlich zu diesen Arbeitschwerpunkten nannte Storm die Novellierung des Landesgleichstellungsgesetzes für die Frauen im öffentlichen Dienst. Öffentlichkeitswirksamer und bürgernäher dürfte das Thema Armutsbekämpfung werden, hinter dem sich die Erstellung des im Koalitionsvertrag vereinbarten Armuts- und Reichtumsberichtes verbirgt. Die Landesregierung hat sich bekanntlich vorgenommen, der Erstellung eines Aktionsplanes ("Niemand bleibt im Saarland zurück") eine große Bürgerbeteiligung vorzuschalten. 100 Saarländer - ausdrücklich keine Funktionäre - sollen in Form von zwei Bürgerforen am Prozess beteiligt werden. Storm kündigte das erste Forum für Juni 2013 an.

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