Millionen-Pleite von Elektronikvertrieb landet vor Landgericht

Saarbrücken · Wegen Verdacht des Bankrotts muss sich seit Freitag ein 55 Jahre alter Ex-Manager aus Saarbrücken vor dem Landgericht verantworten. Der ehemalige Mitgeschäftsführer einer Elektronik-Vertriebsgesellschaft war 2007 im Zuge der millionenschweren Insolvenz des Unternehmens mit Sitz im Saarland auch privat in finanzielle Schräglage geraten.

Daraufhin soll er Gelder in Millionenhöhe beiseite geschafft haben, um sie dem Zugriff der Gläubiger zu entziehen.

Laut Anklageschrift nutzte der Manager rund 950 000 Euro von Konten einer Tochterfirma in Hongkong ohne Kenntnis des Insolvenzverwalters für eigene Zwecke zu Zahlungen an Kunden oder Lieferanten. Es ging dem Familienvater dabei wohl maßgeblich darum, seine Zukunft mit einer Neugründung eines Elektronik-Unternehmens zu finanzieren. Außerdem soll der Mann rund 800 000 Euro von einem Konto einer Elektronik-Firma mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln auf ein Konto seiner wegen Beihilfe angeklagten Ehefrau in den Vereinigten Staaten transferiert haben. Das erschwerte den Gläubigern den Zugriff auf dieses Geld.

Dem 55-Jährigen droht deshalb bei einem Geständnis eine Gefängnisstrafe ohne Bewährung in der Größenordnung von bis zu drei Jahren. So das Ergebnis eines Rechtsgespräches zwischen Gericht, Staatsanwalt und Verteidigung. Eine Haftstrafe zur Bewährung ist demnach nicht mehr möglich. Eine solche Strafe von zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung war bereits 2008 wegen Bankrotts gegen den Mann verhängt worden. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt.

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