Millionen nur für die Großen?

I m ganzen Land herrscht seit Tagen helle Empörung, weil unser Staat Hartz-IV-Empfängern ganze fünf Euro mehr im Monat geben möchte. Und dann blickt man auf dieses Trauerspiel im Hochwald: Saargummi will nämlich, trotz einer wesentlich üppigeren Finanzspritze durch das Land, Mitarbeiter in großer Zahl entlassen - trotz gut gefüllter Auftragsbücher, trotz Überstunden, wie man hört

I m ganzen Land herrscht seit Tagen helle Empörung, weil unser Staat Hartz-IV-Empfängern ganze fünf Euro mehr im Monat geben möchte. Und dann blickt man auf dieses Trauerspiel im Hochwald: Saargummi will nämlich, trotz einer wesentlich üppigeren Finanzspritze durch das Land, Mitarbeiter in großer Zahl entlassen - trotz gut gefüllter Auftragsbücher, trotz Überstunden, wie man hört. Fragen drängen sich auf: Warum hat die Landesregierung Steuergelder so großzügig für die Firma hergegeben, ohne Bedingungen für das Gewähren des Millionen-Betrags zu stellen? Können nur gewiefte Unternehmer dem Staat ungeheure Summen aus der Tasche ziehen? Otto Normalverbraucher jedenfalls hat keine Chance, in einem Wirtschaftsministerium seine Kontonummer anzugeben, um staatliche Subventionen in Millionenhöhe zu erhalten und sich damit zu sanieren. Das Gegenteil ist der Fall: Unser Konto wird geschröpft durch Abgaben und Steuern. Mit denen werden dann Fehlentscheidung von Managern kostspielig ausgemerzt. Hypo Real Estate lässt grüßen: Der Bund verstaatlicht den taumelnden Immobilienfinanzierer, gibt ihm weitere Riesen-Bürgschaften. Gleichzeitig greifen sich die Bankmanager Boni von 25 Millionen Euro ab. Und niemand ändert das. Tolle Politiker.

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