Ein Stern im Saarland geht verloren Guide Michelin zeichnet Saar-Restaurants aus – besondere Ehre für Sterne-Koch Christian Bau

Der „Guide Michelin“ hat 2023 in Deutschland so viele Sterne verteilt wie noch nie. Im Saarland gibt es ein Sterne-Restaurant weniger als noch 2022. Dafür kann sich ein Saar-Spitzenkoch über eine Sonderauszeichnung freuen – der Überblick.

 Christian Bau aus dem Drei-Sterne-Restaurant «Victor's Fine Dining by Christian Bau» im saarländischen Perl-Nennig, wird bei der Preisverleihung des Restaurantführers Guide Michelin für Deutschland mit dem «Mentor Chef Award» ausgezeichnet.

Christian Bau aus dem Drei-Sterne-Restaurant «Victor's Fine Dining by Christian Bau» im saarländischen Perl-Nennig, wird bei der Preisverleihung des Restaurantführers Guide Michelin für Deutschland mit dem «Mentor Chef Award» ausgezeichnet.

Foto: dpa/Uli Deck

Rekord in der Spitzengastronomie: Bundesweit 334 Restaurants sind mit den begehrten Michelin-Sternen ausgezeichnet worden. Damit wird in der am Dienstag präsentierten neuen Ausgabe des Restaurantführers „Guide Michelin“ sogar noch der Vorjahresrekord um sieben weitere Sterne getoppt.

Verlierer und Gewinner im Saarland – Michelin-Sonderpreis für Christian Bau

Im Saarland wurden sechs Restaurants ausgezeichnet. Hier ist weiterhin das „Victor's Fine Dining by Christian Bau“ in Perl im Kreis Merzig-Wadern das Maß aller Dinge – es behält seine drei Michelin-Sterne und ist deutschlandweit eines von zehn Drei-Sterne-Restaurants.

Eine besondere Ehre wird dabei Koch Christian Bau zuteil. Er erhält in diesem Jahr einen der bundesweit vier Preise „für besondere Leistung“: Bau wird als „Mentor Chef“ ausgezeichnet, der vielen jungen Köchinnen und Köchen „wertvolles Know-how vermittelt und sich damit um die Nachwuchsförderung in der Gastronomie verdient macht“, hieß es.

Ein Restaurant im Saarland verlor dieses Jahr seinen Stern. Das ist aber auch nicht weiter verwunderlich. Es handelt sich um das Landwerk in Wallerfangen, das im Januar überraschend geschlossen hatte. Ansonsten blieb im Saarland alles beim Alten – alle Sterne-Restaurants behalten ihre bisherigen Sterne.

Alle Sterne-Restaurants im Saarland im Überblick

3-Sterne-Restaurant im Saarland

2-Sterne-Restaurant im Saarland

Esplanade in Saarbrücken

Gästehaus Klaus Erfort in Saarbrücken

1-Stern-Restaurant im Saarland

20 Jahre Sternekoch Erfort in Saarbrücken
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Klaus Erfort: Ein Leben für die Sterneküche

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Foto: Oliver Dietze

Hämmerle's Restaurant-Barrique in Blieskastel

Kunz Gourmet in St. Wendel

Hinter dem „Guide Michelin“ steht der gleichnamige französische Reifenhersteller. Der Restaurantführer vergibt seine Sterne für hervorragende Restaurants. „Trotz einer wirtschaftlich schwierigen Zeit und Fachkräftemangel bestätigt die Restaurantauswahl 2023 wieder einmal das vielfältige Angebot und das unverändert hohe Niveau der deutschen Gastronomie“, teilte Michelin mit.

Michelin-Sterne-Restaurants in Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz gibt es indes ein neues Zwei-Sterne-Restaurant: In dem am Dienstag vorgestellten Guide Michelin für 2023 steigerte sich das „L.A. Jordan“ im Hotel Ketschauer Hof in Deidesheim mit Küchenchef Daniel Schimkowitsch von einem auf zwei Sterne. Weiterhin zwei Sterne haben das „Purs“ in Andernach und das „Steinheuers Restaurant Zur Alten Post“ in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Als Drei-Sterne-Restaurants in Rheinland-Pfalz bleiben das „schanz.restaurant.“ in Piesport und das „Waldhotel Sonnora“ in Dreis - beide im Kreis Bernkastel-Wittlich - aufgelistet.

Neu mit einem ersten Michelin-Stern geehrt wurden die Restaurants „Verbene“ in Koblenz, „Borst“ in Maßweiler, „Bagatelle“ in Trier und „Intense“ in Wachenheim an der Weinstraße. Insgesamt gibt es landesweit nun 21 Ein-Stern-Restaurants.

Fünf Lokalen in Rheinland-Pfalz wurde dagegen der Stern gestrichen, darunter „Yoso“ in Koblenz und „Zur Krone“ in Neupotz. Im Saarland verlor ein Restaurant seinen Stern.

Ein neues Drei-Sterne-Restaurant in Deutschland

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Foto: Thomas Reinhardt

Mit dem Restaurant „Jan“ in München gibt es nun ein weiteres Drei-Sterne-Restaurant der höchsten Kategorie. Dahinter steckt der Aufsteiger des Jahres, Jan Hartwig, der mit seinem Restaurant im Münchner Museumsquartier aus dem Stand in den Sterne-Olymp sprang. Bereits aus dem Münchner „Atelier“ für seine Drei-Sterne-Küche bekannt, überzeugte er nun im eigenen Restaurant. Hartwig wurde für seine kreative Küche und seine perfekte Handwerkskunst direkt mit drei Sternen ausgezeichnet. Außerdem gibt es 8 neue Zwei-Sterne-Restaurants und 34 neue Restaurants mit einem Stern in Deutschland.

Noch hat der Süden und Südwesten in der Spitzengastronomie die Nase vorn - doch Großstädte sind ein interessantes Pflaster. „Gerade in Berlin hat sich sehr viel getan“, sagte der Direktor des „Guide Michelin“ für Deutschland und die Schweiz, Ralf Flinkenflügel. Angetan ist er von der Vielfalt und Unkompliziertheit in der Hauptstadt.

Insgesamt gibt es in Deutschland 2023 zehn Restaurants mit drei Sternen, 50 Restaurants mit zwei Sternen und 274 Restaurants mit einem Stern.

Weitere Michelin-Sonderpreise neben Christian Bau

Neben Christian Bau wurden noch drei weitere Awards für besondere Leistung verliehen. Den „Young Chef Award“ samt Stern erhielt Alina Meissner-Bebrout mit ihrem Restaurant „bi:braud“ in Ulm.

Der „Service Award“ ging an Mona Schrader aus dem Zwei-Sterne-Restaurant „Jante“ in Hannover. Für seine Weinexpertise geehrt wurde Christophe Meyer vom „Le Pavillon“ im Schwarzwaldort Bad Peterstal-Griesbach.

Unter anderem Frank Rosin verliert einen Stern

Doch es gibt nicht nur Gewinner: In 28 Fällen wurden Sterne gestrichen. So hat Fernsehkoch Frank Rosin mit seinem „Rosin“ im nordrhein-westfälischen Dorsten nur noch einen Stern. „Die Qualität war nicht mehr auf dem Niveau wie in den vergangenen Jahren“, hieß es von Michelin.

Teils kamen Sterne auch wegen Schließungen abhanden, wegen eines Teamwechsels oder – wie im Fall Winkler – mit dem Tod des Patrons. Dem „Restaurant Heinz Winkler“ im bayerischen Aschau wurden zwei Sterne gestrichen, weil die Kochlegende Ende Oktober starb.

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