Mg-kreistag1Polizei wünscht stationäre Verkehrsschule

Merzig. Zu gefährlich, zu eng, zu unübersichtlich: Zu diesem Urteil kommt der Leiter der Jugendverkehrsschule Thomas Welsch nach seiner Beobachtung von Schulhöfen im Kreis

 Kinder üben das richtige Verhalten im Straßenverkehr. Foto: SZ

Kinder üben das richtige Verhalten im Straßenverkehr. Foto: SZ

Merzig. Zu gefährlich, zu eng, zu unübersichtlich: Zu diesem Urteil kommt der Leiter der Jugendverkehrsschule Thomas Welsch nach seiner Beobachtung von Schulhöfen im Kreis. Ob Bäume, Spielgeräte oder andere Stolperfallen - die Fahrrad-Kurse für Grundschüler des dritten und vierten Schuljahres seien auf dem Gros der Schulhöfe ein Wagnis mit hoher Unfallgefahr, berichtet der Polizist in der Sitzung des Kreistages am Montagabend. Jedes weitere Spielgerät, das auf einem Schulhof installiert werde, beenge den Raum für die Ausbildung in Sachen Verkehrssicherheit. Seit 1976 mache sich der Grüne Kreis gemeinsam mit der Polizei mit einer praktischen Ausbildung von Jungen und Mädchen stark - mit Erfolg, wie Welsch sagt. Denn von 2005 bis 2008 seien keine toten Kinder zu beklagen gewesen. So touren die Ausbilder seit 34 Jahren als mobile Verkehrsschule durch den Grünen Kreis. Fünf Trainingseinheiten à 90 Minuten stünden auf dem Stundenplan. Für den theoretischen Unterricht seien die Lehrer verantwortlich. Die Platzverhältnisse würden immer schwieriger - oft durch den Bau von Ganztagsschulen. Statt die Fahrräder ins Auto zu laden, um sie an die Grundschulen des Kreises zu karren, wie seit Jahrzehnten praktiziert, wünscht sich Thomas Welsch eine stationäre Verkehrsschule. Als Beispiel nennt er die Übungsplätze in Saarlouis im Marschall-Ney-Weg und Dillingen (an der Eissporthalle). Diese stünden auch Kinder und Eltern offen. Einen Vorschlag, wo ein solches Pendant im Grünen Kreis entstehen könnte, hat der Polizist ebenfalls im Gepäck: auf dem Schulhof der ehemaligen Grundschule Britten. Es könne nicht so bleiben, wie es derzeit sei, wirbt auch Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich für eine Veränderung. Das sei man der Sicherheit der Kinder schuldig - eine Ansicht, die die fünf Fraktionen im Kreistag teilen. Auf 170 000 Euro schätzt Schlegel-Friedrich die Kosten für einen Aufbau einer solchen stationären Jugendverkehrsschule. Diese könnte die Gesellschaft für Infrastruktur tragen. Es sei eine Katastrophe, was den Kindern zugemutet werde, sagt SPD-Fraktionsmitglied Alfons Traut. Die Sicherheit der Kinder gehe vor, daher sollte das Geld lockergemacht werden. Auch SPD-Fraktionschefin Evi Maringer plädierte dafür, eine solch stationäre Verkehrsschule einzurichten. Die Kreisverwaltung solle konkrete Verhandlungen führen und Experten zurate ziehen, die Sachverstand einbrächten. "Wir sehen Handlungsbedarf", meint auch CDU-Fraktionsvorsitzender Edmund Kütten. Die Landrätin sagt indessen zu, dieses Thema bei der nächsten Dienstbesprechung mit den Leitern der Schulen zum Thema zu machen und die Pädagogen einzubinden. Es nutze nichts, eine solche Einrichtung zu installieren, die dann nicht genutzt werde. "Wir sehen in Sachen Verkehrsschule Handlungsbedarf." Edmund Kütten, CDU

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