Mg-fs-urlaub-w.wagnerDer lange Arm der Stasi

Wadern. "Jetzt kann ich wieder Bäume ausreißen", sagt Wolfgang Wagner, Direktor des Waderner Hochwald-Gymnasiums, und gerade aus dem Urlaub zurück. In Dänemark hat er sich ein typisch skandinavisches Häuschen am Strand gemietet, genau auf der Insel Langeland. "Ein Geheimtipp für Radfahrer", sagt Wagner. Das Wetter habe mitgespielt. Und wie immer, habe er viel gelesen

Wadern. "Jetzt kann ich wieder Bäume ausreißen", sagt Wolfgang Wagner, Direktor des Waderner Hochwald-Gymnasiums, und gerade aus dem Urlaub zurück. In Dänemark hat er sich ein typisch skandinavisches Häuschen am Strand gemietet, genau auf der Insel Langeland. "Ein Geheimtipp für Radfahrer", sagt Wagner. Das Wetter habe mitgespielt. Und wie immer, habe er viel gelesen. Weil er mit der Zeit gehe, habe er keine Bücher mitgeschleppt, sondern seinen Lesestoff über den E-Reader bezogen. Als Politik-Lehrer interessiere er sich immer für Biografien. In Dänemark hat er gleich drei gelesen: Walter Ulbricht, eine "interessante Geschichte" über Herbert Wehner, eine zeitgeschichtliche Beschreibung von Christoph Meyer und als drittes Buch "Meine zwei Halbzeiten" des kürzlich verstorbenen Fußballtrainers Jörg Berger. Zum Inhalt: Eigentlich ist Jörg Berger gerade dabei, in der DDR als Fußballtrainer Karriere zu machen. Da entschließt er sich 1979 zu einer waghalsigen Flucht in die Bundesrepublik. Hier muss er ganz von vorn beginnen, aber er kämpft sich durch, bis er 2002 mit seiner größten Herausforderung konfrontiert wird, der Diagnose Krebs. Berger schildert auf sehr persönliche Weise ein Leben in zwei Deutschlands. Und er beschreibt, was schlimmer ist als berufliche Niederlagen: die beklemmende Erfahrung, dass der lange Arm der Stasi auch in den Westen reichte. fsJörg Berger: Meine zwei Halbzeiten, Untertitel: Ein Leben in Ost und West. Rowohlt Taschenbuch, 272 Seiten. 8,95 Euro. ISBN-139783499624148.

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