Britten. Anlass der Feier am Freitag war eine ökumenische Hubertus-Andacht mit den Losheimer Geistlichen Pastor Hans-Jürgen Bier und Pfarrer Thomas Tilmann. Den festlichen Rahmen gab musikalisch das Naturhorn-Ensemble Saar. Nach dem Gottesdienst unter freiem Himmel luden Privatförster Wolfgang Pester von der von Boch'schen Forstverwaltung und der Losheimer Gemeindeförster Franz Josef Rupp zu Gebäck und wärmendem Kaffee ein - Gelegenheit, sich einmal umfassend über den Ruheforst zu informieren und sich umzusehen.Es ist ein Ort voller Harmonie unter 180-jährigen Buchen und Eichen. Immergrüne Ilex-Sträucher fallen auch im Winter auf. Hier in der Gemarkung Britten liegen die Ruhebiotope, in Wäldern der Familie von Boch und der Gemeinde Losheim am See in einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete im Saarland, gleich weit entfernt vom Stausee Losheim und der Saarschleife, an der Eichenlaubstraße zwischen Mettlach und Britten. Von hier ist es noch einen Kilometer tief in den Wald. Ohne die Gottesdienstbesucher am Freitag wäre dem Betrachter zunächst nichts aufgefallen, wenn da nicht ein paar Hinweistafeln wären, oder bei genauem Hinsehen, einige kleine Täfelchen mit Vornamen und einer Jahreszahl. Die sind an Baumstämmen angebracht. Unter allen Wipfeln ist Ruh - so lautet der Titel einer Broschüre mit allem Wissenswerten über den Ruheforst. Majestätische Baumriesen wachen über junge Bäume und Farne. Hier befinden sich zahlreiche Ruhe-Biotope. Das sind Flächen, die sich durch einen besonderen Baum oder ein anderes Naturmerkmal auszeichnen. Diese Plätze können als letzte Ruhestätte ausgewählt werden. Einzelpersonen, Familien oder einfach sich nahestehende Menschen können hier beigesetzt werden. Trauerzeremonien müssen nicht, können aber sein, auch individuell. Eine namentliche Kennzeichnung des Grabes ist möglich. Ruhe-Biotope brauchen keine Pflege. Sie sind Teil des Waldes, der Natur. Die Toten werden in biologisch abbaubaren Urnen beigesetzt. Zurzeit kann ein Nutzungsrecht bis zum Jahr 2090 erworben werden, auch schon zu Lebzeiten. Die Auswahl erfolgt mit den Förstern. Das geht auch bei gemeinsamen kostenlosen Waldführungen, meistens sonntags um 15 Uhr. Infos über Ruheforst: Rathaus, Losheim, Tel. (06872) 609 147. Eingabe im Navigationsgerät: 66679 Britten, Saarstraße. Von dort der Ausschilderung folgen. "Immer mehr Menschen interessieren sich für diese Bestattung."Förster Wolfgang Pester

HintergrundDer Ruheforst Losheim am See bietet die letzte Ruhestätte in einem Laubwaldgebiet, das sich weitgehend ungestört zum Urwald entwickeln darf. Alte Baumriesen, schon etwa 180 Jahre alt, stehen majestätisch über jungen Bäumen und Farnen.Viele Ruhebiotope befinden sich im Ruheforst. Diese Flächen, durch einen Baum oder ein anderes Naturmerkmal gekennzeichnet, können als letzte Ruhestätte ausgewählt werden. Hier können einzelne Personen, Familien oder andere im Leben verbundene Menschen beigesetzt werden. Auf Trauerzeremonien kann, muss aber nicht verzichtet werden. Eine namentliche Kennzeichnung des Grabes ist möglich. Ruhebiotope benötigen keine Pflege, da sie Teil des natürlichen Waldes sind. Sie können schon zu Lebzeiten ausgewählt werden und so wichtige Bezugspunkte sein. Das Recht auf Nutzung eines Ruhebiotops kann bis ins Jahr 2090 erworben werden. Die Auswahl erfolgt gemeinsam mit den Förstern der Gemeinde Losheim am See und der von Boch'schen Forstverwaltung. Die Asche des Verstorbenen wird in einer biologisch abbaubaren Urne beigesetzt. fs