Mettlacher Lebenszeichen im Abstiegskampf "Spielerisch und technisch können wir mit dem Rest der Liga konkurrieren"

Mettlach. "Das war ein hochverdienter Sieg. Endlich hat die Mannschaft das abgerufen, was sie kann", freut sich Thomas Steies, der gegen die SF Köllerbach kurzfristig als Trainer die sportlichen Geschicke beim SV Mettlach leitete

 Erschöpft, aber zufrieden: Patrick Heinz (links) und Thomas Fries klatschen sich nach dem 1:0-Sieg gegen Köllerbach ab. Am Boden: Benjamin Sauer (vorne) und Alexander Eckert. Foto: Ruppenthal

Erschöpft, aber zufrieden: Patrick Heinz (links) und Thomas Fries klatschen sich nach dem 1:0-Sieg gegen Köllerbach ab. Am Boden: Benjamin Sauer (vorne) und Alexander Eckert. Foto: Ruppenthal

Mettlach. "Das war ein hochverdienter Sieg. Endlich hat die Mannschaft das abgerufen, was sie kann", freut sich Thomas Steies, der gegen die SF Köllerbach kurzfristig als Trainer die sportlichen Geschicke beim SV Mettlach leitete. Zwar haben die Blau-Weißen nach der Trennung von Markus Kneip mit Werner Weiß schon einen Nachfolger gefunden, doch "nach dem Trubel der letzten Tage wird Weiß erst nächste Woche auf der Trainerbank sitzen", sagt Steies, der normal selbst in der Oberliga-Mannschaft des SVM spielt, aber wegen einer Virus-Erkrankung zuletzt längere Zeit ausfiel. Starke linke SeiteGegen Köllerbach zeigte sich das Tabellenschlusslicht von Beginn an hellwach und kam in der Anfangsphase vor allem durch schnell vorgetragenen Angriffe über links zu einigen guten Möglichkeiten, doch Christopher Wendel und Simon Heintz vergaben aus kurzer Distanz knapp. In der 34. Minute klappte es besser. Die Hintermannschaft der Gäste bekam nach einem weiten Freistoß aus dem Mittelfeld den Ball nicht unter Kontrolle, der starke Jens Kirchen schnappte sich das Leder und schoss aus acht Metern unhaltbar für Köllerbachs Torwart Sebastian Grub ins lange Eck. Zwar waren die Gäste in der Folgezeit spielbestimmend, doch scheiterte ein Angriff nach dem anderen an der sicher stehenden Defensive des SVM. "Wir sind eigentlich zu keiner Chance gekommen. Unsere Stürmer waren viel zu harmlos", ärgerte sich Gäste-Trainer Melori Bigvava über seine Offensivabteilung, die von der Mettlacher Verteidigung um Patrick Heinz und Christian Lutz schon bei der Ballannahme abgemeldet wurde. Wenn bei den Sportfreunden im ersten Durchgang überhaupt Torgefahr aufkam, dann bei Freistößen von Dominik Groß und Xhavit Kadrija, die SVM-Schlussmann David Paulus aber problemlos entschärfte (11. und 16. Minute). Kurz vor der Pause hatte die Heimelf sogar noch die Chance, den Vorsprung zu erhöhen: Doch Manuel Hubo verpasste den Ball freistehend. Torhüter Sebastian Grub war schon geschlagen (41.). In der zweiten Halbzeit spielte sich das Geschehen zunächst im Mittelfeld ab, Torraumszenen blieben Mangelware. Nach 61 Minuten hatte Davit Bakhtadze die beste Möglichkeit für Köllerbach, als er eine Freistoßflanke annahm und aus spitzem Winkel abzog. Aber SVM-Torwart David Paulus war zur Stelle. Als nach 63 Minuten SVM-Akteur Christopher Wendel nach einem Foulspiel mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde, gewannen die Gäste zwar optisches Übergewicht. Aber selbst eine halbe Stunde in Überzahl reichten nicht, um die sicher stehende Abwehr des SVM in Bedrängnis zu bringen. "Auch als wir nur zu zehnt waren, haben wir keine gegnerischen Chancen zugelassen. Die Einstellung heute war vorbildlich", kommentierte Steies. Die nächste Bewährungsprobe steht am Mittwoch an. Dann empfängt Mettlach im Nachholspiel den SC Hauenstein. Anstoß im Stadion am Schwimmbad ist um 19.30 Uhr. Nach 14 sieglosen Spielen hat der SV Mettlach endlich wieder gewonnen. Wie hat Ihnen das Spiel Ihrer Mannschaft gefallen?Werner Weiß: Es war sicher keine hochklassige Begegnung. Aber wir haben drei enorm wichtige Punkte eingefahren. Die Mannschaft hat eine starke kämpferische Leistung gezeigt, endlich das umgesetzt, was man im Abstiegskampf zeigen muss. Vor allem unsere Abwehr hat sich heute von ihrer besten Seite gezeigt. Wir haben in der Defensive umgestellt, so dass Patrick Heinz und Christian Lutz vor der Abwehr zentral im defensiven Mittelfeld spielen. Köllerbach hatte keine nennenswerte Torchance. Auf diese Abwehrleistung kann man aufbauen. Was muss Mettlach noch verbessern, um die Klasse zu halten?Weiß: Es geht jetzt vornehmlich darum, bei den Jungs wieder Selbstvertrauen aufzubauen. Spielerisch und technisch bewegen wir uns schon auf einem hohen Niveau und können mit dem Rest der Liga konkurrieren. Aber die Mannschaft ist noch sehr jung und unerfahren. Wenn es da mal eine Zeit lang nicht gut läuft, lassen die Spieler schnell die Köpfe hängen. Durch die beiden Siege gegen den FV Eppelborn im Pokal und jetzt gegen Köllerbach hoffe ich, dass die Mannschaft wieder Selbstvertrauen dazugewonnen hat. Ihr Team liegt jetzt mit 19 Zählern punktgleich mit Bad Breisig auf dem letzten Tabellenplatz. Wie hoch sehen Sie die Chancen auf den Klassenverbleib?Weiß: Unser Ziel ist es natürlich, den Klassenverbleib unter allen Umständen zu schaffen. Wir haben auch nur einen Punkt Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz, dazu am Mittwoch gegen Hauenstein ein Nachholspiel. Wenn die Mannschaft das umsetzt, was sie kann, werden wir die Klasse halten.Eigentlich sollten Sie erst nächste Saison einsteigen. Warum haben Sie jetzt doch früher angefangen?Weiß: Nach der Trennung von Markus Kneip ist der Verein auf mich zugekommen, und ich habe zugesagt. Gegen Köllerbach saß Thomas Steies noch auf der Trainerbank. Er ist als langjähriger Spieler mit dem Verein verwurzelt und kennt die Mannschaft natürlich besser als ich sie in diesen wenigen Tagen kennen lernen konnte. Deshalb hat er kurzfristig gegen Köllerbach den Trainerposten übernommen. Thomas wird mir in der nächsten Spielzeit als Co-Trainer zur Seite stehen. Was werden Sie im Vergleich zu ihrem Vorgänger ändern?Weiß: Das Team ist fit und in guter körperlicher Verfassung, daran werden wir also nicht mehr arbeiten müssen. Wichtig ist, dass die Mannschaft wieder Spaß am Fußball entwickelt. Es muss eine gewisse Lockerheit auf den Platz. Dann kommt der Erfolg von allein. Außerdem ist es wichtig, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Mannschaft zu stärken. Auf dem Platz soll jeder für jeden kämpfen. Zur Stärkung dieses "Wir"-Gefühls braucht es die Unterstützung des gesamten Vereins und auch der Zuschauer.

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