Merziger fühlen sich in ihrer Stadt sicher

Merzig. Im Rahmen der kriminologischen Regionalanalyse, die das Landesinstitut für Präventives Handeln mit Sitz in St. Ingbert in Zusammenarbeit mit der Stiftung Kriminalprä vention in Münster im Auftrag der Kreisstadt Merzig durchgeführt hat, wurden mithilfe von Fragebögen Einschätzungen, Einstellungen, Erwartungen, Kenntnisse und Erfahrungen von Merziger Bürgern untersucht und bewertet

Merzig. Im Rahmen der kriminologischen Regionalanalyse, die das Landesinstitut für Präventives Handeln mit Sitz in St. Ingbert in Zusammenarbeit mit der Stiftung Kriminalprä vention in Münster im Auftrag der Kreisstadt Merzig durchgeführt hat, wurden mithilfe von Fragebögen Einschätzungen, Einstellungen, Erwartungen, Kenntnisse und Erfahrungen von Merziger Bürgern untersucht und bewertet."Die Befragung hat gezeigt, dass die Bürger die Kreisstadt Merzig als sichere Stadt empfinden", erklärt Oberbürgermeister Alfons Lauer. Die Bürger seien mit ihrem Lebensumfeld sehr zufrieden. Die im Rahmen der kriminologischen Analyse gewonnenen Erkenntnisse bilden nach Ansicht von Lauer eine gute Basis für die Planung der Stadt, ob und welche präventiven Maßnahmen ergriffen, beibehalten oder verstärkt werden sollten. So wünschen sich die Merziger nach Auskunft der Stadt beispielsweise vermehrte Kontrollen auf öffentlichen Plätzen. Diese Anregung greife die Stadt auf, betont der OB, der nach eigenem Bekunden bereits verschiedene Maßnahmen in die Wege geleitet hat. Lauer: "Die Präsenz des städtischen Ordnungsdienstes wird sich weiter erhöhen. Darüber hinaus hat Merzig seit Anfang Mai einen privaten Sicherheitsdienst mit der Kontrolle des Stadtparks und der anliegenden Bereiche beauftragt, der an Wochenenden bis in die frühen Morgenstunden im Einsatz ist."

Der OB weiter: "Das subjektiv empfundene Sicherheitsgefühl der Merziger Bürger ist insgesamt sehr hoch und stimmt in großen Teilen auch mit der polizeilichen Kriminalitätsstatistik überein." "Insgesamt ist in Merzig eine positive Entwicklung erkennbar", ergänzt Heinz Schumacher, Leiter der Polizeiinspektion Merzig, mit Blick auf die mittlerweile vorliegende Kriminalitätsstatistik 2011. Die Zahlen der registrierten Delikte würden sich in etwa am Vorjahr orientieren. Im saarländischen Städteranking schneide Merzig innerhalb der Kriminalitätsstatistik hervorragend ab. Schumacher: "Nahezu alle mit der Kreisstadt Merzig vergleichbaren Städte im Saarland haben eine deutlich höhere Kriminalitätsbelastung." Auch die Aufklärungsrate liege in Merzig mit 55,7 Prozent um etwa 1,5 Prozent über dem Landesdurch schnitt.

Nach den Vorstellungen des Merziger OB soll die bisherige gute Zusammenarbeit des städtischen Ordnungsamtes mit der Vollzugspolizei weiter intensiviert werden. "Wir haben eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich detailliert mit den Wünschen der Bürger auseinandersetzt. Darüber hinaus erfolgt in regelmäßigen Gesprächen ein steter Meinungs und Informationsaustausch zwischen Stadt und Polizei", informiert Lauer.

Auch der Beirat zur Kriminalitätsprävention werde sich mit den Ergebnissen der Studie befassen und daraus Anregungen für seine zukünftige Arbeit ableiten. "Insgesamt ist in Merzig eine positive Entwicklung erkennbar."

Heinz Schumacher,

Leiter PI Merzig

Meinung

Statistik erfasst nicht alles

Von SZ-RedakteurChristian Beckinger

Vorweg: Dass Merzig statistisch weniger Straftaten aufweist als vergleichbare saarländische Städte, ist erfreulich. Einer der Gründe dürfte die eher ländlich geprägte Region sein, wo die soziale Kontrolle (zum Beispiel durch aufmerksame Nachbarn) noch besser funktioniert als in anonymeren, größeren Siedlungsräumen. Nicht zu vergessen ist: Die Kriminalitätsstatistik erfasst nur die registrierten Delikte. Die Grauzone derjenigen Straftaten, die nicht gemeldet werden (wie es häufig bei häuslicher Gewalt der Fall ist) oder die schlichtweg unentdeckt bleiben (etwa bei Drogenmissbrauch und -handel), ist darum auch eine Tatsache.

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