Merziger bestimmen ihren neuen Rathauschef

Merzig · Während die Menschen deutschlandweit am Sonntag aufgerufen sind, die Zusammensetzung des neuen Bundestages festzulegen, dürfen die Wahlberechtigten in Merzig ein Kreuzchen mehr machen: Sie wählen am gleichen Tag ihren neuen Bürgermeister.

 Marcus Hoffeld Fotos: rup

Marcus Hoffeld Fotos: rup

 Werner Kockler

Werner Kockler

 Bernhard Morbe

Bernhard Morbe

 So sieht der Wahlzettel zur Bürgermeisterwahl aus. Foto: Stadt

So sieht der Wahlzettel zur Bürgermeisterwahl aus. Foto: Stadt

Foto: Stadt

Nur noch wenige Tage, dann ist ganz Deutschland im Wahlfieber. Und die Menschen in Merzig wohl noch ein bisschen mehr: Am kommenden Sonntag, 22. September, finden in der Kreisstadt nicht nur die Bundestagswahlen statt. Die Merziger sind zudem aufgerufen, ihren neuen Verwaltungschef zu bestimmen. Amtsinhaber Alfons Lauer wird zum 1. Januar 2014 aus dem Amt scheiden und sein neues Amt als Präsident des saarländischen Sparkassen- und Giroverbandes antreten.

Drei Männer stellen sich am Sonntag zur Wahl, um Lauer zu beerben. Die CDU schickt Marcus Hoffeld, 39 Jahre alt, ins Rennen. Der "Merziger Junge" ist seit vielen Jahren im Vereinsleben und der Kommunalpolitik seiner Heimatstadt engagiert. Er gehört seit 1999 dem Stadtrat an, seit 2004 ist er als ehrenamtlicher Beigeordneter auch Stellvertreter des Oberbürgermeisters. Für die SPD tritt Werner Kockler, 60, an. Kockler ist politisch zwar bislang nicht in Erscheinung getreten, ist aber als Direktor des Merziger Amtsgerichtes eine bekannte Persönlichkeit in der Kreisstadt. Seit 30 Jahren bereits, mit einer kurzen Unterbrechung, ist der aus dem Beckinger Ortsteil Düppenweiler stammende Kockler in Merzig als Richter tätig. Der Dritte in der Kandidaten-Riege ist Bernhard Morbe. Der 54-jährige Hilbringer ist Kandidat der Freien Wähler, für die er auch im Stadtrat sitzt. Unterstützt wird er von den Grünen und der Linkspartei, die sich mit den Freien Wählern im Rat zum Oppositionsbündnis zusammengeschlossen haben.

24 440 Frauen und Männer in der Kreisstadt dürfen bei der Bürgermeisterwahl ihre Stimme abgeben. Das sind etwas mehr als bei der letzten Direktwahl des Rathauschefs im Jahr 2011, damals gab es 24 402 Wahlberechtigte. Allerdings könnte der Wert noch etwas schrumpfen, wie Arno Jung vom Wahlamt der Stadt gegenüber der SZ erläutert: "Jeder, der sich bis Sonntag noch aus Merzig abmeldet oder abgemeldet wird, verliert seine Wahlberechtigung." Bei der Bürgermeisterwahl ist die Zahl der Wahlberechtigten auch höher als bei der parallel stattfindenden Bundestagswahl - dort sind nach aktuellem Stand 23 541 Merziger wahlberechtigt. Das liegt daran, dass die Bürgermeisterwahl nach dem Kommunalwahlrecht durchgeführt wird - folglich können dort auch EU-Bürger ohne deutsche Staatsangehörigkeit ihre Stimme abgeben. Das ist bei der Bundestagswahl nicht möglich. 594 junge Menschen können bei der Wahl des Bürgermeisters erstmals mitstimmen. Die 17 Stadtteile sind dabei in 33 allgemeine Wahlbezirke und drei Briefwahlbezirke aufgeteilt, führte Jung weiter aus. Dort werden am Sonntag 312 Wahlhelfer im Einsatz sein, um ab acht Uhr am Morgen die Wahlzettel entgegenzunehmen und nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr die Stimmen auszuzählen. Dabei ist, wie Jung erläuterte, zuerst die Bundestagswahl auszuzählen. "Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl wird gegen 20 Uhr erwartet."

Ob die Wahlbeteiligung, die 2011 bei schwachen 53,0 Prozent lag, diesmal wegen der parallelen Bundestagswahl höher ausfallen wird, lässt sich schwer abschätzen. Zumindest die Beteiligung an der Briefwahl gibt darauf noch keinen eindeutigen Hinweis: Bis gestern Mittag hatte das Merziger Wahlamt 3235 Wahlscheine verschickt, bei der Wahl 2011 waren es insgesamt 3281 gewesen - damals ein Rekordwert. Dieser dürfte am Sonntag leicht übertroffen werden, vermutet Jung. "Am Anfang sah es sogar so aus, als würden wir in Richtung 4000 Wahlscheine gehen." Aber die anfangs stürmische Nachfrage nach Briefwahl-Unterlagen habe spürbar nachgelassen. Bis Freitag, 18 Uhr, können noch Wahlscheine beantragt werden. Damit sie für die Wahl gewertet werden, müssen sie bis Sonntag, 18 Uhr, im Rathaus eingehen.

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