Zwei Länder, eine Kläranlage

Besch. Nennig und Remich sind an der neuen grenzüberschreitenden Kläranlage angeschlossen. Bis spätestens 2013 sollen auch die letzten der insgesamt acht Gemeinden aus der Gemeinde Perl und aus Luxemburg am Netz sein, wie Oberbauleiter Hans-Peter Schramm bei der Einweihung der Anlage am Freitag sagte

Besch. Nennig und Remich sind an der neuen grenzüberschreitenden Kläranlage angeschlossen. Bis spätestens 2013 sollen auch die letzten der insgesamt acht Gemeinden aus der Gemeinde Perl und aus Luxemburg am Netz sein, wie Oberbauleiter Hans-Peter Schramm bei der Einweihung der Anlage am Freitag sagte. Konzipiert wurde das Projekt für Nennig, Besch, Sehndorf, Perl, Oberperl und Remich, Wellenstein und Schengen aus dem Großherzogtum. Ausgerichtet sei diese Anlage für insgesamt 23 000 Einwohner - für 15 200 aus den drei luxemburgischen Moselgemeinden und 7800 auf saarländischer Seite, führte der EVS-Projektleiter Hans-Peter Schramm weiter aus. Damit habe man einen Puffer von rund 7000 Einwohnern eingerechnet. Auf 11,5 Millionen Euro beziffert er die Kosten für dieses grenzüberschreitende Projekt, für das die Luxemburger eine Zuleitung unter der Mosel durch gebaut haben. "Binnen zwei Wochen war das über die Bühne gegangen."Flexible TechnologieDas Gros der Summe, also rund 7,6 Millionen, schulterten die Luxemburger, der Rest obliege den Saarländern, heißt es vom EVS. In den hochmodernen Anlagen erfolgten die einzelnen Reinigungsschritte im selben Behälter - in zeitlicher Abfolge, wie Schramm erläuterte. Ob Weinbau oder Tourismus: Die flexible Kläranlagen-Technologie sei besonders gut geeignet, um die Belastungsschwankungen zu bewältigen, die während eines Jahres auftreten. "Sämtliche auf EU-, Bundes- und Landesebene geforderten Werte für den Kläranlagen-Ablauf werden eingehalten und sogar überschritten", sagte er. Sechs bis acht Stunden dauere es, bis das Wasser die fünf Betriebsphasen durchlaufen habe und über eine Mengenmessung und eine Probenahmestation der Mosel zugeleitet werde. Aus der Einweihung des grenzüberschreitenden Projektes machte der EVS ein Fest mit einem Ehrenwein und einem Festessen. Zig Gäste von der Obermosel, aus Saarbrücken und der luxemburgischen Hauptstadt gaben sich ein Stelldichein. Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem ersten Spatenstich feierten Saarländer und Luxemburger erneut dieses grenzüberschreitende Projekt. Nach dem Schengen-Lyzeum sei die Kläranlage ein weiterer Baustein europäischer Zusammenarbeit, wie Perls Bürgermeister Bruno Schmitt sagte. Die Anlage ein Stück Europa und sei Schutz für Natur und Umwelt.Integrative WasserpolitikDie saarländische Umweltministerin Simone Peter sprach von einem Meilenstein. "Wir tun etwas für die integrative Wasserpolitik", ist sich die Politikerin mit Jean-Marie Halsdorf, Minister des Inneren und der Großregion aus Luxemburg, einig. Remichs Bürgermeister Henry Kox ließ die Baugeschichte Revue passieren.

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