Zu laute Geräusche stressen und machen krank

Merzig. Lärm macht krank - dieser Zusammenhang zwischen bestimmten Schallquellen und ihrer direkten Auswirkung auf unsere Gesundheit sind bekannt. Doch allzu leichtfertig wird dies von verantwortlicher Seite als unvermeidbare Folge unserer Zivilisation hingenommen. Auch ist bekannt, dass Menschen unterschiedlich anfällig für bestimmte Geräusche sind

Merzig. Lärm macht krank - dieser Zusammenhang zwischen bestimmten Schallquellen und ihrer direkten Auswirkung auf unsere Gesundheit sind bekannt. Doch allzu leichtfertig wird dies von verantwortlicher Seite als unvermeidbare Folge unserer Zivilisation hingenommen. Auch ist bekannt, dass Menschen unterschiedlich anfällig für bestimmte Geräusche sind. Das bestätigen viele Untersuchungen kompetenter Lärmwirkungsforscher, die Gesundheitsschäden sowohl durch Flug- als auch durch Straßenverkehrslärm nachweisen konnten. "Der Körper reagiert auf laute Geräusche mit einer typischen Stressreaktion. Diese kann auch im Schlaf ablaufen, ohne dass wir dabei wach werden. Als Reaktion schüttet das Gehirn große Mengen der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin aus, die Nebennierenrinde setzt Cortisol frei. Zirkulieren permanent größere Mengen dieser Stresshormone im Blut, erhöht sich das Risiko drastisch, einen Herzinfakt oder Schlaganfall zu erleiden", sagt Stefan Willich, Spezialist für Risikofaktoren von Herz-Kreislauf-Krankheiten und Direktor am Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie der Berliner Charité. Immunsystem geschwächt Zudem werde das Immunsystem geschwächt. Einige Stressforscher halten daher sogar einen Zusammenhang zwischen einem hohen Cortisol-Pegel (Stresshormon) und Allergien, Asthma und auch Krebs für möglich. Lärm sei dabei gleich Lärm, ganz egal, wie er vom Einzelnen wahrgenommen werde, sagt Willich. "Auch regelmäßige Geräusche wie gleichmäßig dahinfließender Straßenverkehr oder vorbeifahrende Züge, die oft als weniger störend empfunden werden, belasten auf Dauer den Organismus", hält Willich fest. Von letzteren beiden Lärmquellen sei gerade Merzig und einige seiner Stadtteile besonders betroffen, sagen die Grünen. Bundesweit werden zurzeit Lärmminderungspläne diskutiert, die auf einem Lärmkataster aufbauen. Ein solches schlagen die Grünen für die Kreisstadt vor. "Die Gesundheit ist ein unschätzbares Gut, deshalb ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Lärm eine Aufgabe einer verantwortungsvollen Politik. Merzig muss hier dem Beispiel anderer Städte folgen. Und dies gerade wegen des aktuellen Verkehrsgutachtens, das ausschließlich die Beschleunigung des Verkehrsflusses in unserer Stadt zum Ziel hat", so die Stadtverbandsvorsitzenden Klaus Borger und Hansi Konz. red

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