Leserbrief Zahlen richtig durchleuchten

Tourismus im Landkreis

Ich kann den meisten Inhalten des Artikels „Sozialdemokraten fordern neue Wege zur Tourismus-Vermarktung“ in der SZ vom 10. August zustimmen und mache dies an einem Beispiel und einer Zahl fest:

Unsere Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Anke Rehlinger hat Ende 2016 den Höckerlinienpfad in Orscholz eröffnet. Dieser Pfad in einer Länge von 1100 Metern durch den ehemaligen Westwall im Rahmen des „OrscholzRiegels“ dürfte einmalig in der Bundesrepublik sein. Eine Außenbeschilderung jeweils von der L 178 Orscholz-Tünsdorf und der L 177 von Orscholz nach Oberleuken, obwohl von der Saarschleifenland Tourismus GmbH des Landkreises Merzig versprochen, fehlt immer noch, nach knapp zwei Jahren. Dieses einmalige Erinnerungsmahnmal wurde bis jetzt noch nicht von der Saarschleifentouristik GmbH der Gemeinde Mettlach vermarktet und fand auch keine Erwähnung im Werbeheft der Saarschleifenland-Touristik des Landkreises Merzig-Wadern für 2018.

Nun zu der Zahl von 590 000 Übernachtungen im Jahr 2017. Mit dieser Zahl beweihräuchern sich gerne die hauptamtlichen Touristiker, aber auch Politiker. Diese Zahl muss man mal analysieren; den größten Anteil haben die Übernachtungen in den Kurkliniken in Orscholz und Weiskirchen, in der Verantwortung der Krankenkassen. Die verbleibende Restzahl gilt es zu vergleichen mit den Vorjahren, um sie ins rechte Licht zu rücken. Hinzu kommt noch, dass die Statistik nur Zahlen von Betrieben, ich glaube ab zehn Betten, umfasst und das ist negativ. Dadurch kommen viele Übernachtungen von Kleinbetrieben und Ferienwohnungen nicht in diese Statistik. Diese Zahlen ließen sich aber über die Kurtaxzahlen der Orte ermitteln, die Kurtaxe erheben.

Wie sagte ein berühmter Politiker: „Ich glaube nur an die Statistik, die ich selber gefälscht habe.“

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