Wie die Erfolgsgeschichte des Naturparks begann

Weiskirchen. Laubwald, Nadelgehölz, glasklare Bäche, die sich durch eine idyllische Landschaft schlängeln: ein Stück unberührte Natur pur - so haben unzählige Touristen den Naturpark Saar-Hunsrück (NPSH) schätzen und lieben gelernt. Seine Geschichte ist untrennbar mit einem Namen verbunden: Bernd Theobald - auch im Einsatz für die Natur

Weiskirchen. Laubwald, Nadelgehölz, glasklare Bäche, die sich durch eine idyllische Landschaft schlängeln: ein Stück unberührte Natur pur - so haben unzählige Touristen den Naturpark Saar-Hunsrück (NPSH) schätzen und lieben gelernt. Seine Geschichte ist untrennbar mit einem Namen verbunden: Bernd Theobald - auch im Einsatz für die Natur.Jetzt hat Weiskirchens Altbürger eine Dokumentation über den Park herausgegeben. Präsentiert wurde die 325-seitige Arbeit im Awo-Seniorenzentrum St. Mattheis. Es war dem Europaabgeordneten Jo Leinen vorbehalten, das Werk vorzustellen. Über Jahrzehnte hat sich Theobald nach Ansicht von Leinen für dieses Anliegen engagiert. "Es gelang ihm, andere Kommunen zu überzeugen und schließlich grenzüberschreitend mit Rheinland-Pfalz zusammenzuarbeiten." In seiner Laudatio würdigte Leinen diese Fähigkeiten Theobalds als etwas ganz Besonderes. Die Förderung der Natur stand nach Darstellung von Leinen im Mittelpunkt von Theobalds Engagement, ebenso der Erhalt bedrohter Arten, die Information und Beratung sowie der Aufbau eines sanften Tourismuses. Dass sich dabei auch Menschen aus unterschiedlichen Parteien für die gleichen Ziele einsetzen und menschlich näher kommen können, habe sich bald gezeigt und über viele Jahre erhalten. Deshalb habe er selbst, so Leinen, keinen Moment gezögert, die Dokumentation vorzustellen. Er habe die Entwicklung in Weiskirchen in seiner Zeit als saarländischer Umweltminister verfolgt und gefördert und sich in zahlreichen Besuchen auch noch in den Jahren danach immer wieder ein Bild von den Fortschritten des Naturparks gemacht. Theobald gebühre Dank und Anerkennung.

"Der Naturpark ist besser als ein Naturschutzgebiet. Er ist eine Rahmenvorstellung, wie wir mit den natürlichen Ressourcen umgehen sollten", meinte Leinen. Der Park liege in einer herrlichen Mittelgebirgslandschaft, die zum Wandern und Radfahren einlade.

Die Dokumentation von Bernd Theobald beginnt im Oktober 1982 mit seiner Wahl zum ehrenamtlichen Geschäftsführer des saarländischen Teil des Naturparks. Innerhalb eines halben Jahres hatte er mit Hilfe von Klaus Speicher und Axel Klein, Mitarbeiter des Umweltministeriums, ein Arbeitskonzept entwickelt - eine Tourismuswerbung mit einer intakten Kulturlandschaft sowie die Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung und Stabilisierung der Ökosysteme auf der Basis einer detaillierten Bestandsaufnahme vor. "Anfangs gab es von allen Seiten Skepsis, ich bin oft belächelt worden", erinnert sich Theobald.

Eine Vielzahl ökologischer Einzelmaßnahmen wurde auf den Weg gebracht. Theobald nannte als Beispiel die Kartierung und Ermittlung aller Arten der Waldameise im gesamten Naturpark.

Theobald dankte Jo Leinen als damaligem Umweltminister für die Unterstützung des Konzeptes zur Errichtung einer Geschäftsstelle für den Naturpark-Teil im Saarland mit Infozentrum und Dauerausstellung im Wildpark Rappweiler, die 1998 fertiggestellt wurde. Mit der Einweihung der neuen Geschäftsstelle beendete Bernd Theobald seine ehrenamtliche Arbeit; Lydia Güdelhöfer wurde als hauptamtliche Geschäftsführerin angestellt. Theobald dankte allen, die am Zustandekommen der Dokumentation mitgewirkt haben. red

"Anfangs gab es von allen Seiten Skepsis. Ich wurde oft belächelt."

Autor Bernd Theobald

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