Wenn die Drehleiter nicht mehr ausreicht

Weiskirchen/Losheim. An den neuen Windrädern in Merchingen und Fürth führten die Höhenretter aus dem Grünen Kreise Rettungsübungen durch, um die konkrete Situation vor Ort und die Typ-Varianten unter Einsatzbedingungen näher kennen zu lernen

 Mitglieder der Höhenrettungsgruppe proben den Ernstfall. Foto: rup

Mitglieder der Höhenrettungsgruppe proben den Ernstfall. Foto: rup

Weiskirchen/Losheim. An den neuen Windrädern in Merchingen und Fürth führten die Höhenretter aus dem Grünen Kreise Rettungsübungen durch, um die konkrete Situation vor Ort und die Typ-Varianten unter Einsatzbedingungen näher kennen zu lernen. Welch eminent wichtige Bedeutung die Arbeit der Spezialeinheiten "Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen" hat, zeigte ein echter Einsatz erst vor kurzem in Saarlouis, als ein Kranführer in seiner völlig überhitzten Kanzel ein Schwächeanfall erlitt. Hier wurden die Höhenretter der Berufsfeuer Saarbrücken aktiv, um den Mann aus seinem "Brutkasten" zu befreien und aus gut 60 Metern Höhe sicher abzuseilen."Für solche Rettungsaktionen gibt es keine anderen Wege", betont Eugen Zimmer von der Feuerwehr Weiskirchen, ein Mann der ersten Stunde bei den Höhenrettern im Landkreis und derzeit hier Leiter dieser Spezialeinheit. Seine Stellvertreter sind Peter Marmitt aus Rappweiler und Peter Leinenbach aus Losheim. Aus diesen drei Wehren rekrutieren sich im wesentlichen die Mitglieder der Höhenrettungsgruppe im Landkreis. Nach Meinung von Eugen Zimmer werden in Zukunft Rettungseinsätze, wie der in Saarlouis, wohl zunehmen. Unfälle auf Kränen, in und auf Hochhäusern, an Sendetürmen und anderen Masten sowie auf Windrädern würden nicht ausbleiben. Und nur die wenigsten seien über eine Drehleiter noch erreichbar. Für den Fall der Fälle trainieren die Höhenretter regelmäßig und hart, um dann, wenn es darauf ankommt, schnell und wirkungsvoll helfen zu können. Zimmer: "Auch die Betreiber derartiger Einrichtungen stehen den Rettungsübungen positiv gegenüber, garantieren sie im Ernstfall doch gute Ortskenntnisse und die sichere Rettung ihrer verletzten Mitarbeiter." Gegründet wurde die schnelle Eingreiftruppe der Feuerwehren im Landkreis Merzig-Wadern "Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen (SRHT)" bereits 2004. Derzeit verfügt sie über 18 ausgebildete Spezialisten, drei Ausbilder und zwei Fachleute zur Überprüfung der Gerätschaften. "Noch schneller könnte die schnelle Eingreiftruppe sein, wenn sie endlich über ein eigenes Fahrzeug verfügen würde", sagt Zimmer. Eigentlich wird nur ein Kleinbus für sechs bis acht Personen und Platz für die zur Rettung notwendigen Spezialgerätschaften benötigt. So müssen derzeit immer wieder unterschiedliche Einsatzfahrzeuge bestückt werden, was Zeit kostet und Fehler verursachen kann. Nachdem man intensiv an Windrädern geübt hat, will sich die Höhenrettungsgruppe auch mit der Rettungssitutuation entlang der Premiumwanderweg befassen, die zum Teil durch nicht ungefährliches Terrain führen. Auch das Umfeld der Saarschleife birgt für unerfahrene Wanderer abseits der ausgeschildeten Wege gefährliche Felsenmassive und tiefe Schluchten.

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