Wie weit ist das Thema Windkraft in Weiskirchen gediehen? Sauer: Wir beschäftigen uns im Gemeinderat intensiv mit diesen Fragen. Auch unser Koalitionspartner FDP ist mit im Boot. Wir stellen fest, dass sich die Akzeptanz für die Nutzung von Sonne und Wind deutlich verändert hat, auch in Weiskirchen. Deshalb wollen wir auch über kritische Aspekte offen reden. CDU und FDP stehen der Nutzung alternativer Energie in Weiskirchen positiv gegenüber.Vor nicht allzu langer Zeit hat sich die CDU in Weiskirchen noch gegen Windkraftanlagen ausgesprochen. Sauer: Das ist so nicht richtig. Wir waren nie generell gegen die Nutzung von Windkraft. Wir haben aber gesagt, dass wir nicht gegen die Mehrheit der Bürger entscheiden wollen. Dazu stehen wir immer noch. Allerdings hat sich das Stimmungsbild deutlich verändert. Windkraftanlagen sind keine Besorgnis erregenden Monster mehr. Es gibt auch keine nennenswerten Störungen mehr. Entscheidend ist heute bei solchen Anlagen die Standortwahl. Gibt es schon konkrete Planungen über Größe und Standort einer solchen Anlage? Sauer: Für den Solarpark in Weierweiler wird eine Fläche von 50 Hektar ausgewiesen. Das ist so auch mit der Landesregierung abgestimmt. Mit der Planung sind wir bereits recht weit gekommen. Nicht so mit der Windkraft. Die Ökostrom Saar in Merzig hat dem Gemeinderat einen Entwurf vorgestellt. Im Bereich des Wildparkes sollen demnach drei Windräder gebaut werden, mit einer Nabenhöhe von 130 Metern in einem Abstand von 100 Metern von der Straße zwischen Weiskirchen und Zerf. Bei dieser von uns favorisierten Variante stehen die Windräder mitten im Wald. Wie sich die Anlage in die Hochwaldlandschaft einfügt, ob die Ruhe und Erholung im heilklimatischen Kurort beeinträchtigt werden, aber auch der finanzielle Nutzen für die Gemeinde, all dies haben wir unter die Lupe genommen.Sie werden also zusammen mit der FDP für den Bau dieser Anlage stimmen? Sauer: Ja. Wir sind überzeugt, dass Weiskirchen als Kurort sowohl mit dem Betrieb von Solaranlagen als auch mit einer Windkraftanlage im Wildpark keine oder nur geringe Beeinträchtigungen haben wird. Wir können uns nicht mehr der nachhaltigen Nutzung alternativer Energien entgegen stellen.Was versprechen Sie sich von den Windrädern? Sauer: Die Anlage kann den Strombedarf der gesamten Gemeinde decken. Mit ihrem unauffälligen Standort inmitten hoher Bäume kann sie ein Vorbild für andere Gemeinden werden. Unsere Kurgäste werden durch die Anlage ebenso wenig gestört wie die Bevölkerung. Vor dem Hintergrund unserer Haushaltslage ist der finanzielle Aspekt ebenfalls nicht zu vernachlässigen." fs