Wahlmotto sorgt für Diskussionen und Kommentare

Wenige Tage vor der Bürgermeisterwahl in Weiskirchen, die am gleichen Tag wie die Landtagswahl stattfindet, stellten sich am vergangenen Freitagabend die Weiskircher Bürgermeister-Kandidaten vor rund 250 Bürgern in einer gemeinsamen Veranstaltung der Saarbrücker Zeitung und des Saarländischen Rundfunks einem Rededuell

Wenige Tage vor der Bürgermeisterwahl in Weiskirchen, die am gleichen Tag wie die Landtagswahl stattfindet, stellten sich am vergangenen Freitagabend die Weiskircher Bürgermeister-Kandidaten vor rund 250 Bürgern in einer gemeinsamen Veranstaltung der Saarbrücker Zeitung und des Saarländischen Rundfunks einem Rededuell. "Traditionell gehören diese Diskussionsrunden in Weiskirchen zum Wahlkampf", stellte Moderator Thomas Gerber vom SR fest. Es gelte, zwei Lernziele zu definieren: Zum Ersten seien Bürgermeisterwahlen personenbezogene Direktwahlen, bei denen es um die Persönlichkeit der Kandidaten gehe, zum Zweiten spielten die Programme und Ziele der Bewerber um das Bürgermeisteramt eine gewichtige Rolle. Beides müsse den Wählern veranschaulicht und nahe gebracht werden. Von der Saarbrücker Zeitung begrüßte Moderator Christian Beckinger im Haus des Gastes die beiden Kandidaten und Hauptakteure des Abends. Der 56-jährige Werner Hero (CDU) stellte sich als amtierender Bürgermeister seinen Wählern, während Herausforderer Michael Matern (SPD) ein regelrechtes "Déjà-vu" vermeiden will. Bereits am 3. März 2002 gab es an gleicher Stelle die Gegenüberstellung beider Kandidaten. Bei der anschließenden Bürgermeisterwahl musste sich Michael Matern dem jetzigen Amtsinhaber geschlagen geben. Hero, ein "waschechter Weiskircher", ist seit seiner Geburt in seinem Heimatort ansässig und hat nur während des Studiums für drei Jahre Weiskirchen verlassen. Als Ingenieur war er bis zu seiner Nominierung als Bürgermeister beim Energieversorger Energis tätig. Seine Gemeinde kennt er nach eigenem Bekunden ("Bekenne mich zu meinen Wurzeln") "in- und auswendig". Da liest sich die Biografie des Herausforderers etwas differenzierter: Matern, 1967 in Wadern geboren, besuchte das Hochwald-Gymnasium bis zum Abitur. Nach Absolvierung des Zivildienstes bei der Arbeiterwohlfahrt studierte er an der Uni Mainz Politikwissenschaften. Anschließend arbeitete er an der Landeszentrale für politische Bildung in Mainz und ist seit 1998 Mitglied der Europäischen Akademie Otzenhausen. "Ich bekenne mich zu meinen Waderner Wurzeln, und es ist richtig, dass ich nur zeitweise in Weiskirchen gewohnt habe. Nach meiner letzten Kandidatur sprachen persönliche und wirtschaftliche Gründe dagegen, hier meinen Wohnsitz zu haben", bekannte Matern. Die Diskussion wurde lebhafter, als die beiden Moderatoren auf das jeweilige Wahlmotto zu sprechen kamen. Hero würde beim Wähler gerne mit dem Slogan "Echt, verwurzelt, glaubwürdig" punkten, weil er sich selbst so in seiner Gemeinde dargestellt sieht. Matern kommt etwas weniger kreativ daher. "Mit dem Spruch ,Es geht auch menschlich' haben wir uns für eine leicht abgewandelte Form des Slogans der Saarbrücker Oberbürgermeisterin entschieden", meinte der Herausforderer. Dafür heimste er prompt den milden Spott von Moderator Christian Beckinger ein: "Besser gut geklaut als schlecht selbst erfunden".

Auf einen BlickAm Sonntag, 30. August, ist in Weiskirchen Bürgermeisterwahl. Die 5392 Wahlberechtigten, davon 386 Erstwähler, können dann ihre Stimme abgeben. Die Wahllokale sind am Sonntag von acht bis 18 Uhr geöffnet. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort