Von wegen Leierkastenmann
Weiskirchen · Janik Meier spielt leidenschaftlich gerne Drehorgel. Ebenso spielt der 13-Jährige aber auch Kirchenorgel, Akkordeon und Klavier. Nun fand seine Begabung auch Anerkennung bei gestandenen Drehorgelspielern.
Drehorgel spielen - ist das nicht etwas für alte Leierkastenmänner? Der 13-jährige Janik Meier ist ein lebendiger und sehr begabter Beweis dafür, dass man auch als junger Mensch Freude an diesem Instrument haben kann . Überhaupt ist das Wort Leierkasten eigentlich eine Beleidigung, denn es gehört weit mehr dazu, eine Drehorgel zum Klingen zu bringen, als man annimmt. Gute Instrumente verfügen neben der Kurbel über mehrere Register, die der Musik den Klang verschiedener Instrumente verleihen.
"Normalerweise steht auf den Walzen, welche Register man an welcher Stelle ziehen soll", erklärt Janik , aber in seiner jugendlichen Experimentierfreude gab er sich damit nicht zufrieden und probierte eigene Kombinationen aus . Und genau das bescherte ihm einen schönen Erfolg.
Er war zu einem Tag der Offenen Tür bei der Orgelbaufirma Raffin nach Überlingen gereist und weckte mit seinem unkonventionellen Spiel die Aufmerksamkeit einiger Schweizer Kollegen, die ihn prompt zu einem Treffen in ihr Heimatland einluden. Dort wurde er als jüngster Teilnehmer ausgezeichnet und bekam viel Beifall für seine Darbietungen.
Wie kommt man als 13-Jähriger dazu, ein solches Instrument zu spielen? "Ich hatte schon als kleines Kind Spaß daran", erinnert sich Janik . Klaus Meyer, der in Weiskirchen ein Drehorgelmuseum unterhält, brachte dem Jungen bei, wie man mit einer Drehorgel umgeht, und bald durfte er auf dem heimatlichen Weihnachtsmarkt spielen. Seine eigene Drehorgel kaufte er bei Raffin, einem von fünf Drehorgelbauern in Deutschland. Nach und nach erwarb er 42 Rollen mit jeweils vier bis sechs Liedern und verfügt so über ein ansehnliches Repertoire.
Janik besucht die Eichenlaubschule in Weiskirchen . Neben seiner Drehorgel spielt er Kirchenorgel, Akkordeon und Klavier .
