Süßer Sekt und knifflige Fragen

Weiskirchen · Knifflige Fragen lösen, mit Charme und Anmut bezirzen und mit Reimsicherheit trumpfen – wer saarländisches Prinzenpaar werden will, muss diese Qualitäten beim Prinzenfrühstück vorweisen.

 Urkunde und Pokal für das neue Prinzenpaar des Jahres: Michael II. und Carolin I. von den Rutzenbuhnen Nohn. Foto: Rolf Ruppenthal

Urkunde und Pokal für das neue Prinzenpaar des Jahres: Michael II. und Carolin I. von den Rutzenbuhnen Nohn. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Das Publikum in der vollen Hochwaldhalle in Weiskirchen tobte, die Gardemädchen des Karnevalsvereins "Die Rutzenbuhnen" aus Nohn lagen sich jubelnd in den Armen, die ganze Delegation feierte ihr erfolgreiches Prinzenpaar: Seine Tollität Michael II. Wallerich und ihre Lieblichkeit Carolin I. Weber haben sich am Sonntag beim Prinzenfrühstück, zu dem der Verband Saarländischer Karnevalsvereine (VSK) und der Karnevalsverein Grün-Weiß-Rot Weiskirchen eingeladen hatten, gegen mehr als 30 Prinzenpaare durchgesetzt. Der royale Marsch, mit dem das Paar hätte auf die Bühne schreiten sollen, war bereits verklungen - nach der Aufforderung des Moderators Wolfgang Blatt musste es dann halt zum Narrhalla-Marsch sein.

Stunden vorher: Auf den süßen Sekt am frühen Morgen folgten knifflige Fragen aus den Bereichen Kultur, Allgemeinbildung und selbstverständlich Fastnacht - elf an der Zahl für jedes Prinzenpaar. Anschließend mussten die närrischen Hoheiten mit ihren lyrischen Fähigkeiten punkten: Sie hatten sechs vorgegebene Begriffe in einen Reim von acht bis zwölf Zeilen zu bringen. Schließlich waren Charme, Anmut und Attraktivität gefragt.

Während die Prinzenpaare dem Publikum ihr Gedicht vorstellten, schaute nämlich die zehnköpfige Jury kritisch hin, um dann zu bewerten. "Das alles hat super Spaß gemacht", so der frisch gekürte Prinz mit dem Pokal in der Hand. Groß vorbereitet habe sich das Paar nicht, verrät er. Ab sofort steige aber der Puls in Vorfreude auf Berlin: Dort besucht das Prinzenpaar des Jahres gemeinsam mit einer Delegation des Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine in der letzten Januar-Woche den Empfang von Bundeskanzlerin Angela Merkel . Prinz Michael II.: "Das wird sicher eine ganz spannende Angelegenheit."

Das Gratulationsständchen für das Siegerpaar kam von der drittplatzierten Prinzessin Viktoria, die an der Seite des rotbärtigen Prinzen Armin Barbarossa für die Schmelzer Karnevalsvereine angetreten war: "Hemmungslos durch die Nacht, seh'n was Faasend aus uns macht" - nach dem Gassenhauer von Helene Fischer "Atemlos".

Der Wahlener Prinz Johannes ist direkt vom Bett auf Platz zwei geschossen. Er sei gerade noch rechtzeitig von seiner Delegation des Karnevalsvereins "Änn de Bitt" geweckt worden, um zum Prinzenfrühstück nach Weiskirchen zu fahren. "So wirst du als Prinz Johannes der Verschlafene in die Geschichte eingehen", scherzte Moderator Blatt bei der Siegerehrung. Auf der Bühne präsentierte sich der Prinz mit seiner Prinzessin Andrea III. aber vollends ausgeschlafen, gemeinsam mit ihrer Delegation stimmten sie ein Wahlener Karnevalslied an.

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Auf einen BlickPrinzenpaar des Jahres: Michael II. und Prinzessin Carolin I. von den "Rutzenbuhnen" Nohn . 2. Platz: Johannes I. und Andrea III. vom Karnevalsverein "Änn de Bitt" Wahlen, 3. Platz: Armin Barbarossa I. und Viktoria I., Schmelz. Gleich drei Paare landeten auf Platz vier. Sie erzielten exakt die gleiche Punktzahl, die der VSK allerdings wie einen Schatz hütet: Thorsten I. und Marie I. von den Rot-Weißen Funken Saarwellingen, Christian I. und Ellen I. vom Karnevalsverein Hasborn-Dautweiler, Stephan III. und Theresia I. von den "Fratzenmachern" Wadrill. al

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