Benefizlauf in Weiskirchen Runde um Runde Solidarität bewiesen

Weiskirchen · Anstelle der Kleidersammlung gab es am Samstag in Weiskirchen einen Benefizlauf für Bolivien.

 Sie kamen beim Solidaritätslauf für Bolivien ganz schön ins Schwitzen: Bürgermeister Wolfgang Hübschen (links) und Gemeindereferent Jörg Mang.

Sie kamen beim Solidaritätslauf für Bolivien ganz schön ins Schwitzen: Bürgermeister Wolfgang Hübschen (links) und Gemeindereferent Jörg Mang.

Foto: a-n

Die Corona-Pandemie schien sich zunächst auch gegen die traditionelle Bolivien-Kleidersammlung der katholischen Jugend im Bistum Trier verschworen zu haben. Ausgerechnet jetzt – im 60. Jahr dieser Hilfsaktion für Kinder und Jugendliche im Partnerland Bolivien – musste die Jugendkirche Mia in Weiskirchen-Rappweiler diese Kleidersammlung des Virus wegen absagen. Dabei brauchen gerade jetzt die Menschen im Hochland der südamerikanischen Anden, wo aktuell erschreckend viele Corona-Opfer zu beklagen sind, jede Unterstützung.

Also ließ sich Mia gemeinsam mit dem heilklimatischen Kurort Weiskirchen eine Alternative zur eigentlich geplanten Kleidersammlung einfallen und lud am Samstag, gerade rechtzeitig vor dem Beginn des neuen Lockdowns, zum ganztägigen „Spendenlauf für Bolivien“ am Kurparkweiher in Weiskirchen ein. Dort sollten die Teilnehmer so viele Runden wie möglich (eine Runde ging über 600 Meter) schaffen und vorab bereits von Freunden und Bekannten pro Runde einen freiwilligen Betrag einsammeln.

Und genau das taten dann bei „Kaiserwetter“ Groß und Klein. Der neunjährige Henry glänzte als Fußballspieler mit stolzen zwölf Runden um den Kurpark-Weiher, während es die jüngeren Mitstreiterinnen Lena und Mia immerhin auf sieben Runden brachten. Aber auch die Großen wagten sich unter der strahlenden Sonne auf die schweißtreibende Strecke. Selbst Bürgermeister Wolfgang Hübschen und Gemeindereferent Jörg Mang ließen sich nicht lumpen und schnauften im sportlichen Wettstreit munter um die Wette.

„Ich finde es toll, dass sich die Menschen hier im Hochwald so für meine ferne Heimat engagieren“, versicherte die 24-jährige Susana Medina Flores aus Bolivien, die gerade in Trier ein freiwilliges Jahr absolviert, das vom BDKJ-Bolivien-Beirat mit dem Titel „Solidarität bewegt“ organisiert wird. Die junge Frau berichtete im SZ-Gespräch von den großen Corona-Problemen in ihrer fernen Heimat, wo aktuell die Krankenhäuser mit infizierten Patienten überfüllt seien.

„Umso wichtiger, dass wir mit unserem Solidaritätslauf eine Alternative zu den sonst üblichen Kleidersammlungen auf die Beine stellen konnten“, versicherte Gemeindereferent Jörg Mang. Da als Folge der Pandemie die Erlöse für Kleidersammlungen inzwischen völlig zusammengebrochen sind, habe man sich ganz schnell für die Alternative des Solidaritätslaufes entscheiden müssen. Mang weiter: „Umso dankbarer sind wir der Gemeinde Weiskirchen für ihre spontane Hilfe und insbesondere dem Bürgermeister, der, ohne lange zu zögern, die Schirmherrschaft übernommen hat.“ Als wichtiger Sponsor sei auch wieder die KÜS in Losheim am See „mit an Bord“, die gleich einen stolzen Betrag in die Solidaritätskasse eingezahlt habe.

Als Schirmherr versicherte der Bürgermeister, dass die Gemeindeverwaltung sehr gerne als Mitveranstalter in die Bresche gesprungen sei. „Die ganze Organisation stand bis zuletzt auf des Messers Schneide, weil mit der neuen Rechtsverordnung in Sachen Corona schon zwei Tage später mit dem Beginn des neuen Lockdowns dieses Engagement nicht mehr realisierbar gewesen wäre.“ Und weil dann offensichtlich auch noch das perfekte Wetter großartig mitspielt, „bleibt uns nur noch die zuversichtliche Hoffnung auf einen stattlichen Gesamterlös für die Bolivienhilfe“, sagte Hübschen.

So traten dann im Laufe des Samstags immer mehr große und kleine Läuferinnen und Läufer an den Start, nachdem sie ihre Spenden zuvor brav abgeliefert hatten. Als schließlich gegen Abend Kassensturz gemacht wurde, konnte Mang stolz von einem stattlichen Betrag berichten: „Insgesamt können wir jetzt dank des Engagements vieler Menschen aus der Hochwaldregion 2800 Euro in voller Höhe Projekten für Kinder und Jugendliche in unserem Partnerland Bolivien zugutekommen lassen.“

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