Hübschen Rathaus soll ein Haus der offenen Türen sein

Der Hauptamtsleiter der Gemeindeverwaltung tritt als CDU-Kandidat bei der Bürgermeisterwahl in Weiskirchen an.

 Mit einem Präsentkorb, gefüllt mit „Ebbes von hei“, gratulierte CDU-Kreisvorsitzende Helma Kuhn-Theis dem Bürgermeisterkandidaten Wolfgang Hübschen zum Wahlsieg. Foto: Erich Brücker

Mit einem Präsentkorb, gefüllt mit „Ebbes von hei“, gratulierte CDU-Kreisvorsitzende Helma Kuhn-Theis dem Bürgermeisterkandidaten Wolfgang Hübschen zum Wahlsieg. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich brücker/Erich Brücker

Was hat Sie dazu bewogen, sich um das Amt des Bürgermeisters zu bewerben?

WOLFGANG HÜBSCHEN: Ich bin in meiner Heimatgemeinde seit meiner Kindheit tief verwurzelt. Unsere Gemeinde am Leben zu erhalten, insbesondere sie in schwierigen Zeiten in eine gute Zukunft zu führen, sie modern und menschlich zu gestalten im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern, von diesem Gedanken bin ich erfüllt.

Was qualifiziert Sie aus Ihrer Sicht für diese Aufgabe?

HÜBSCHEN: Hierzu möchte ich zwei Aspekte nennen. Zum einen habe ich als diplomierter Verwaltungs- sowie Betriebswirt eine sachlich fundierte verwaltungs-, aber auch zusätzliche betriebswirtschaftliche Ausbildung, die mich für das vielfältige Aufgabenfeld eines Bürgermeisters qualifizieren.

Nach achtjähriger Tätigkeit in der saarländischen Finanzverwaltung arbeite ich seit über 30 Jahren in der Kommunalverwaltung meiner Heimatgemeinde in den unterschiedlichsten Aufgabenbereichen von Gemeindekasse über Abwasserwerk, Ortspolizeibehörde und nunmehr seit über acht Jahren in der Leitungsfunktion als Hauptamtsleiter.
Zum anderen, und das ist für mich ganz wesentlich: Die Menschen in unserer Gemeinde sind mir vertraut. Ich kenne ihre Sorgen und Nöte. Ihnen zu helfen, wo immer es geht, ist für mich Auftrag und Verpflichtung. Es ist hier wie in einer großen Familie, in der diskutiert wird, in der man Sorgen teilt und sich gegenseitig unterstützt, aber wo auch gefeiert wird.

Welche Probleme sind Ihrer Meinung nach die größten in Weiskirchen?

HÜBSCHEN: Ganz klar die prekäre Finanzsituation der Gemeinde. Dadurch ist der Handlungsspielraum der Verwaltung und der gemeindlichen Entscheidungsgremien, insbesondere im investiven Bereich, extrem eingeschränkt. Auch die Daseinsvorsorge mit der Möglichkeit für die Bürgerinnen und Bürger bezüglich des Erwerbes von Grundnahrungsmitteln in den Ortsteilen Konfeld, Thailen, Rappweiler-Zwalbach und Weierweiler ist ein Problem. Die beabsichtigte Ansiedlung eines Vollsortimentmarktes zwischen den Ortsteilen Thailen und Weiskirchen gelegen, ist unbedingt erforderlich.

Weiterhin bereitet die medizinische Grundversorgung mir große Sorge. Nur noch ein Hausarzt vor Ort ist einfach zu wenig für unsere Gemeinde. Auch muss wieder die direkte krankenhausärztliche Versorgung für die Menschen im Hochwald auf Dauer gewährleistet werden, Stichwort „Nordsaarlandklinik“. Deswegen unterstütze ich auch aktiv die Bürgerinitiative (BI) „Nordsaarlandklinik“. Der Hochwaldraum muss sich geschlossen hinter dieses Projekt stellen, und dafür werbe ich auf allen Ebenen.

Wie wollen Sie den maroden Haushalt der Gemeinde in den Griff bekommen?

HÜBSCHEN: Ohne eine vernünftige finanzielle Ausstattung der Gemeinde vom Bund und dem Land ist dies nicht zu schaffen. Die neue Bundesregierung muss die Sozialausgaben kostenmäßig übernehmen, um der ständig steigenden Kreisumlage entgegenzuwirken. Derzeit frisst die Kreisumlage fast das komplette Steueraufkommen in der Gemeinde auf.

Das darf nicht sein, so kann man auf Dauer nicht haushalten. Insbesondere der Erlass der Altschulden muss zielorientiert angestrebt werden. Auch für die Ansiedlung neuer, innovativer Gewerbebetriebe werde ich mich einsetzen, um die Steuerkraft der Gemeinde zu stärken.

Auch ist die konkrete Fortführung der interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ) im Bereich der „IKZ Hochwald“ mit den Nachbarkommunen und darüber hinaus zwecks Einsparung von finanziellen Mitteln unerlässlich. Dass dies hervorragend funktionieren kann, sieht man an der Thematik „Hochwald-Wasser-GmbH“, die bereits seit vielen Jahren innerhalb der Kommunen Weiskirchen, Wadern und Losheim am See bestens funktioniert. Auch ist mir die Entwicklung unserer Kommunen hin zu einer modernen digitalen Verwaltung, zum Beispiel durch den gemeinsam angestrebten Breitbandausbau sowie die gemeinsame Nutzung eines zentralen Rechenzentrums sehr wichtig.

Welche Stärken hat Ihrer Meinung nach die Gemeinde Weiskirchen?

HÜBSCHEN: Unsere Gemeinde liegt in einer sehr attraktiven Mittelgebirgslandschaft, dem „Schwarzwälder Hochwald“ und ist seit vielen Jahren aktiver Bestandteil des Naturpark-Saar-Hunsrück.

Viele Menschen aus nah und fern suchen in der Gemeinde Weiskirchen Erholung oder nehmen nach einer Erkrankung an einer Rehabilitation teil. Mit den Hochwald-Kliniken sind wir als Reha-Standort mit besonderer Qualität über die Grenzen des Saarlandes hinaus bekannt. Auch das Reha-Vitalis im Bäderzentrum Weiskirchen leistet hierzu einen nicht unerheblichen Beitrag.

Weiskirchen als aktuell hochzertifizierter Heilklimatischer Kurort der Premium Class und Kneippkurort bietet hierfür mit seinem gesunden Heil- und Reizklima bestmögliche Voraussetzungen.

Eine besondere Stärke unserer Gemeinde, das sind unsere Bürgerinnen und Bürger. Ihr Fleiß, ihre Gastfreundschaft, ihre Herzlichkeit und ihr Zusammenhalt machen mir Mut und geben mir Zuversicht, dass die großen Herausforderungen, die vor uns liegen, gemeinsam zu schaffen sind.

Stark sind wir auch durch unsere beiden attraktiven Gewerbegebiete in der Gemeinde mit einer guten Verkehrsanbindung. Stolz sind wir auch auf die Einrichtung „Jugendhilfe St. Maria“, die hervorragend aufgestellt ist und mit ihrem besonderen Angebot im sozialen Feld eine wichtige Stütze für unsere Gemeinde darstellt.

Waren Sie vor Ihrer Kandidatur bereits politisch tätig?

HÜBSCHEN: Ich war bereits als Jugendlicher in der Jungen Union (JU) aktiv tätig und bin seit 1992 Mitglied der Christlich demokratischen Union Deutschlands (CDU). Ich fühlte mich schon sehr früh den Werten der CDU verbunden. Dieses Fundament hat mich geprägt: Als Familienvater, im Beruf und im respektvollen Umgang mit meinen Mitmenschen. Parteitaktisches Denken und Handeln sind mir fremd. Das wissen alle, die mich kennen.

Was würden Sie anders machen als Ihr Vorgänger, wenn Sie Bürgermeister werden?

HÜBSCHEN: Werner Hero hat sich in sehr schwierigen Zeiten stets stark gemacht für unsere Heimatgemeinde. Als Mann der klaren Worte ist er nie den Weg des geringsten Widerstands gegangen. Für seinen Sachverstand und seine Hartnäckigkeit ist er in der kommunalen Familie bekannt. Wir brauchen auch in Zukunft eine starke Stimme für unsere Gemeinde Weiskirchen.

Wir leben in Zeiten des Umbruchs. Neue Zeiten erfordern neue Lösungsansätze. Hierzu müssen die Bürgerinnen und Bürger besser in Entscheidungen einbezogen werden. Im Dialog mit Bürgermeister und allen Mitgliedern des Gemeinderates muss um die beste Lösung gerungen werden: Darauf haben die Bürgerinnen und Bürger einen Anspruch.

Die kleinen Probleme des Alltags sind für viele Bürgerinnen und Bürger unüberwindbar. Dies konnte ich bislang bei meinen Hausbesuchen immer wieder feststellen. Nur im persönlichen Gespräch können hier Lösungen gefunden werden. Deswegen werde ich meine Zuhörtour in unseren Dörfern fortsetzen. Darüber hinaus ist auch unser Rathaus ein Haus der „offenen Türen“. Ein Ort für alle, die Rat suchen.

 Wolfgang Hübschen, Kandidat der CDU.  

Wolfgang Hübschen, Kandidat der CDU.  

Foto: Fotostudio Katja Nimmesgern

Wenn Sie drei Wünsche für die Gemeinde frei hätten, welche wären dies?

HÜBSCHEN: Ich habe nur einen Wunsch: Ich will meine Heimatgemeinde Weiskirchen erhalten, sie im Gedankenaustausch mit den Bürgerinnen und Bürgern zukunftsfähig gestalten und ihre Identität bewahren.

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