Party für alle Generationen im KurparkParadebeispiel für den Fremdenverkehr im Saarland

Weiskirchen. Drei Tage Kurparkfest liegen hinter den Weiskirchern. Am gestrigen Montag wurde der Abschluss gefeiert, mit einem Schwerpunkt-Programm für Senioren, mit dem Shanty-Chor Differten und der Band Pretty Aunts

 Viel los war gestern auf dem Antikmarkt. Fotos: Werner Krewer

Viel los war gestern auf dem Antikmarkt. Fotos: Werner Krewer

Weiskirchen. Drei Tage Kurparkfest liegen hinter den Weiskirchern. Am gestrigen Montag wurde der Abschluss gefeiert, mit einem Schwerpunkt-Programm für Senioren, mit dem Shanty-Chor Differten und der Band Pretty Aunts. Die "hübschen Tanten" spielten auch noch nach dem Brillant-Feuerwerk, das um viertel vor elf begann, "farbenprächtiger als je zuvor", wie Bürgermeister Werner Hero am Freitag bei der Eröffnung angekündigt hatte.Er ist kaum einen Meter größer geworden, sieht aber doppelt so groß aus im Vergleich zu früher. Die Rede ist vom Festplatz am Kurpark, lang gezogen, rechts und links die Stände mit umfangreicher Gastronomie, davor Platz zum Promenieren. Tische und Bänke stehen in der Mitte der Festwiese oder in Zelten. Den Kinderbereich mit dem sich unermüdlich drehenden Karussell muss man nicht lange suchen, auch der Rundflug-Hubschrauber ist nicht zu überhören. Hochwald-Touristik, Gemeinde, Tourismusförderung und Festwirte haben sich mit einem hervorragenden Programm um eine gelungene Einbindung des Festes in das Ensemble Kurpark und See bemüht. Ein neuer Festaufbau mit professioneller Licht- und Schalltechnik, eine Open-Air-Disco, die Mitternachts-Sambashow, die Live-Kochshow mit heimischen Küchenchefs und die Miss-Wahl zur Miss Germany bringen neuen Schwung in die traditionsreiche Fest-Veranstaltung. Die Auto-Ausstellung früherer Tage ist verschwunden. Der gewonnene Platz kam am Sonntag dem Antik-Markt zugute. Der war größer als je zuvor. Das hat auch Ingo Diener aus Idar-Oberstein registriert. Seit vielen Jahren ist er am Festsonntag hier und stöbert. Fündig werde er fast immer: "Es gibt nicht viel Ramsch in Weiskirchen."All dies trägt die Handschrift des neuen Kurdirektors Michael Diversy, Nachfolger von Kurt Meyer als Geschäftsführer der Hochwald-Touristik (HTG). Er habe noch jede Menge neuer Ideen, sagt er: "Aber, man muss nicht alles auf einmal machen." Gewöhnungsbedürftig war das neue Konzept nicht. Es wurde auf Anhieb angenommen. Das zeigte sich schon am Freitag bei der Eröffnung des 30. Kurparkfestes. Schirmherr des runden Geburtstags war Ministerpräsident Peter Müller. Der Erfolg der Kurparkfeste verpflichte zur Beibehaltung gewisser Traditionen, sind sich die Veranstalter einig, wie den Antikmarkt am Sonntag mit seinen vielen Tausend Besuchern. Dennoch verwandele sich das Fest zur "All Generations Party", wie es Michael Diversy ausdrückt. Auch der traditionelle Volkslauf hat sich verändert. Start und Ziel liegen jetzt mitten im Festbereich. Zum 30. Geburtstag des Veranstalters, des Trimmclubs Weiskirchen, waren 350 Läufer erschienen. Von jedem wurden zwei Euro vom Startgeld abgezweigt. So konnte Trimmclub-Vorsitzender Peter Johag 700 Euro an die Lebenshilfe Weierweiler überreichen. Weiskirchen. Erste "Amtshandlung" bei der Festeröffnung am Freitag durch Kurdirektor Michael Diversy war die Senkung des Bierpreises für eine Stunde auf 80 Cent. Das kostete ein Glas Bier vor 30 Jahren. Diversy hatte eine große Zahl prominenter Gäste zu begrüßen. Neben Ministerpräsident Peter Müller waren das die Landtagsabgeordneten Anke Rehlinger und Edmund Kütten, Kreisbeigeordneter Bernd Maus, Bürgermeister Werner Angsten aus Kell am See, aus Losheim Beigeordneter Norbert Müller sowie Vertreter von Politik, Kultur, Kirche und Medizin. Diversys Dank galt den Festwirten, den Gewerbeverbänden sowie den Hilfsorganisationen Feuerwehr und Rotes Kreuz.Zweitschönster KurortBürgermeister Werner Hero rekapitulierte die Geschichte des Festes und erinnerte an den ersten Schirmherrn, den damaligen Wirtschaftsminister Werner Klumpp (FDP). Sein Herz schlage für Weiskirchen, habe Klumpp damals gesagt. Weiskirchen sei ein Paradebeispiel für den Fremdenverkehr im Saarland und deswegen auch würdig, Zuschüsse zu erhalten. Inzwischen habe ein Gutachten Weiskirchen den zweitschönsten Kurpark Deutschlands bescheinigt, gab Bürgermeister Werner Hero stolz bekannt. Der Kurort wolle nicht stehen bleiben, sagte Hero. Die Marktplatzsanierung stehe an, die Hochwald-Kliniken seien dabei, für 20 Millionen Euro zu einer der modernsten Reha-Kliniken Deutschlands zu werden. Das Vitalis-Bad stehe vor einer weiteren Vergrößerung. In all diese Bestrebungen passe auch das neue Konzept des Kurparkfestes. Ministerpräsident Peter Müller stellte der Gemeinde entsprechende Hilfen in Aussicht. fs "Es gibt nicht viel Ramsch in Weiskirchen."Ingo Diener, Antikmarkt-Besucher

 "Große Koalition" beim Fassanstich: Ministerpräsident Peter Müller, Schirmherr des Weiskircher Kurparkfestes, bei der Festeröffnung mit den Landtagsabgeordneten Edmund Kütten, CDU (Dritter von rechts), und Anke Rehlinger, SPD (rechts).

"Große Koalition" beim Fassanstich: Ministerpräsident Peter Müller, Schirmherr des Weiskircher Kurparkfestes, bei der Festeröffnung mit den Landtagsabgeordneten Edmund Kütten, CDU (Dritter von rechts), und Anke Rehlinger, SPD (rechts).

Am randeWie am Rande des Kurparkfestes bekannt wurde, hat das Vitalisbad im Parkhotel Weiskirchen dieser Tage seinen millionsten Besucher begrüßt. Hauptanziehungspunkt der großzügigen Badelandschaft sei der Saunabereich, sagte Bürgermeister Werner Hero. Weil möglichst schnell der zweimillionste Besucher empfangen werden soll, will die Gemeinde den Saunabereich nochmals vergrößern und zusätzlich ein Spezial-Solebecken für die Behandlung von Schuppenflechte-Patienten errichten. Ohne Fremdmittel sei das nicht möglich, sagte der Bürgermeister an die Adresse von Ministerpräsident Peter Müller. Der meinte am Kurparkfest, die Wünsche des Bürgermeisters seien angekommen. Die Landesregierung werde an der Seite der Kurgemeinde stehen. fs

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