Weiskirchen Wild- und Wanderpark wird aufgehübscht

Weiskirchen · Die Anlage in Weiskirchen soll nach einer umfangreichen Runderneuerung zu einem noch größeren Anziehungspunkt für Touristen werden.

 Bürgermeister Wolfgang Hübschen und Förster Tobias Misczyk (rechts) stehen am Eingang zum Wild- und Wanderpark von Weiskirchen. Für das Gelände gibt es viele Ideen.

Bürgermeister Wolfgang Hübschen und Förster Tobias Misczyk (rechts) stehen am Eingang zum Wild- und Wanderpark von Weiskirchen. Für das Gelände gibt es viele Ideen.

Foto: a-n

Die Hochwald-Gemeinde Weiskirchen hat sich Großes zum Ziel gesetzt: Ihr in die Jahre gekommener Wild- und Wanderpark soll in jeder Beziehung aufgewertet werden, auf dass er in den kommenden Jahren als neues Highlight des Nordsaarlandes am liebsten Zigtausende von Touristen in die Gemeinde lockt, die sich selbst nur zu gerne als Touristenmagnet des Hochwaldes begreift. Saarlands Umweltminister Reinhold Jost interpretiert diese Pläne als Leuchtturm-Projekt dieser eher strukturschwachen Region, dem er seine projektbegleitende Unterstützung und Förderung bereits fest zugesagt hat.

Auch der Gemeinderat von Weiskirchen stellte sich fraktionsübergreifend – bis auf eine Gegenstimme – hinter dieses Konzept, an dem der neue Gemeindeförster Tobias Misczyk bereits seit Monaten feilt. Weil ihm diese Pläne so wichtig sind, setzte Karsten Kiefer, SPD-Fraktionsvorsitzender im Weiskircher Gemeinderat, sogar die sonst üblichen Wahlkampfregeln außer Kraft, und lud den CDU-Bürgermeister Wolfgang Hübschen zum Grillen mit seinem Parteifreund und Umweltminister zu „Jost am Rost“ in den Wild- und Wanderpark ein. Einig waren sich bei dieser Gelegenheit alle darüber, dass an dieser Örtlichkeit mit sanftem Tourismus etwas wirklich Großes entstehen soll.

Der Förster erläuterte beim Ortstermin seine Visionen, die neben den Lokalpolitikern auch den Minister offenbar nachhaltig beeindrucken. Misczyk: „Der heutige Wild- und Wanderpark wird in seinem leider verbesserungswürdigen Zustand trotz jährlich rund 35 000 Besuchern weitgehend unter Wert wahrgenommen – er bietet aber ein enormes Entwicklungspotenzial, von dem die Gemeinde und letztlich das ganze Land richtig profitieren könnten.“ Zunächst einmal müssten die vorhandenen vom Zahn der Zeit beschädigten Anlagen auf Vordermann gebracht werden: „Damit meine ich neue Zäune für die Wildgehege, andere, pfiffigere Hinweistafeln oder einen neuen Anstrich des vorhandenen Informationszentrums, um nur die ersten Maßnahmen zu nennen.“

Darüber hinaus kann man beim Mitschreiben seiner Ideen kaum folgen, wenn der Förster im Detail begründet, wie er das ganze Areal zu einem neuen Unterhaltungs- und Informationspaket schnüren will, das eine Ausstrahlungskraft für das ganze nördliche Saarland generieren soll. „Da müssen attraktive Gehege für weitere heimische Wildarten und inzwischen vergessene Haustierrassen aus unserer Region mit entsprechenden Erklärungen her. Unter dem vorhandenen Hochseilgarten könnte ein ‚Eichhörnchenpfad’ auch die kleinsten Besucher zum Klettern animieren. Im heutigen Infozentrum könnten sowohl Naturschützer als auch zukünftige Jäger ausgebildet werden. Außerdem könnten von dort aus Pilzwanderungen und andere Exkursionen starten.“

Der Wild- und Wanderpark böte ferner ein ideales Gelände für vielfältige Freizeit- und Weiterbildungsangebote. Information und Unterhaltung inmitten einer großartigen Natur bieten nach Einschätzung des Försters ein schier unendliches Potenzial, um über’s ganze Jahr die Touristen nach Weiskirchen zu locken. So legt er bereits im engen Dialog mit der Imkerin Kathrin Großmann Blühwiesen im und außerhalb des Parks an, wo später Bienenstöcke beispielsweise für Grundschulklassen spannende Unterrichtsmöglichkeiten schaffen sollen: Viele tolle Ideen, die nur noch umgesetzt werden müssen. Die erforderliche Infrastruktur sei bereits zu Teilen – etwa bei den Parkflächen für die Besucher – vorhanden. Auch das leibliche Wohl der Besucher könne problemlos dem Wirtshaus „Wildpark-Alm“ anvertraut werden.

Klar ist freilich auch, dass für die Realisierung dieser attraktiven Pläne noch viel Geld in die Hand genommen werden muss – keine leichte Aufgabe für die klamme Hochwaldgemeinde. Allein schon die ersten dringenden Wartungsarbeiten beziffert Misczyk mit bis zu 160 000 Euro, „spitz gerechnet“. Was mit eigenen Kräften wie zum Beispiel dem Bauhof und ehrenamtlichen Helfern nicht geschafft werden kann, müsse halt mit guten Ideen und der Bereitschaft aller Willigen realisiert werden, die wie er von der Attraktivität und damit der dauerhaften Wirtschaftlichkeit dieses Leuchtturm-Projekts überzeugt sind. Minister Jost habe ja bereits seine Hilfsbereitschaft signalisiert, und auch Organisationen wie der Naturpark Saar-Hunsrück oder das Saarschleifenland-Touristik seien herzlich eingeladen, als Partner den Wild- und Wanderpark zu dem interessanten Touristenschwerpunkt auszubauen, von dem letztlich alle profitieren könnten.

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